Credits
Director
Screenplay
Director of photography
Editing
Music
Cast
- Biggi Koch
- Agnes Obermann
- Sepp Koch
- Thomas Obemann
- Barbara "Bärbel" Krause
- Peter Krause
- Susanne "Susi" Koch
- Dr. Sebastian Flanke
- Karel Gott
Production company
All Credits
Director
Screenplay
Scenario
Director of photography
Still photography
Lighting design
Production design
Prop master
Make-up artist
Costume design
Editing
Music
Cast
- Biggi Koch
- Agnes Obermann
- Sepp Koch
- Thomas Obemann
- Barbara "Bärbel" Krause
- Peter Krause
- Susanne "Susi" Koch
- Dr. Sebastian Flanke
- Karel Gott
Production company
Commissioned by
Unit production manager
Location manager
Duration:
2643 m, 97 min
Format:
35mm, 1:1,33
Video/Audio:
Orwocolor, Ton
Screening:
TV-Erstsendung (DD): 05.01.1980, DDR-TV
Titles
- Originaltitel (DD) Aber Doktor!
Versions
Original
Duration:
2643 m, 97 min
Format:
35mm, 1:1,33
Video/Audio:
Orwocolor, Ton
Screening:
TV-Erstsendung (DD): 05.01.1980, DDR-TV
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Als es bei einem Tankstellen-Stopp des LKW endlich zum Wechsel der Fahrzeuge – und der Kleidung – kommt, fällt eine Ordensschwester (Gisela Rubbel) beinahe in Ohnmacht bei so viel ausgestellter Männlichkeit. Trainer Sepp plagen derweil andere Sorgen: Seine „Ex“ Biggi Koch taucht plötzlich an der Bande auf. Sie hat eine leitende Stelle im Warenhaus der Stadt angetreten und möchte nun beider Tochter Susanne, die frischgebackene Restauratorin in Sanssouci ist auch eine vielversprechende Eiskunstläuferin, in Sepps Leistungszentrum trainieren. Die sogleich der ganzen Eishockeymannschaft die Augen verdreht – und erwartungsgemäß bald in den Armen von Thomas landet. Der alle Extratrainings und Seminartermine platzen lässt, um ihr die schönsten, von Kameramann Roland Dressel ins rechte Licht gerückten Seiten der Havelmetropole zu zeigen. Was zunächst nicht weiter auffällt, da der Doktor, herbeigeeilt, um die Angelegenheit für seinen Schützling Thomas wieder einmal auszubügeln, in der Aufregung das Auto der neuen Eislauftrainerin Biggi Koch demoliert. Ehrensache, dass der begeisterte Hobbybastler die Reparatur selbst in die Hand nimmt. Das ist freilich nur der Auftakt von Pleiten, Pech und Pannen bei den Wiederbegegnungen zwischen beiden, sei es in der Umkleide der Warenhaus-Textilabteilung bei Frau Schneider (Ruth Kommerell) oder am Bootssteg des Havel-Grundstücks des in Frauenangelegenheiten viel zu schüchternen Doktors, den die resolute Biggi aus den Fluten retten muss: Dr. Flanke kann nicht schwimmen.
Überhaupt täte ihm sportliche Betätigung gut: der Doktor deckt sich entsprechend ein (Heinz Rennhack ein furioser Scherzkeks von Verkäufer). Was er allerdings mit dem Hochsprungstab anfangen will, kommt auch VP-Wachtmeister Krause (Manfred Schatte) nicht in den Sinn, der seinem im Rush-Hour-Trubel gemeingefährlichen Zahnarzt nur fünf Mark wegen Verkehrsbehinderung abknöpft. Und dann die Katastrophe mit dem Nachbarn (Peter Dommisch): Als dieser seinen Hund bei Schwester Agnes kurzzeitig in Pflege gibt, ist bald nicht nur das sorgsam gepflegte Rosenbeet des Doktors zertrampelt, sondern seine morgendliche Sprechstunde menschenleer. Kein Wunder, dass sich Biggi des Eindrucks nicht erwehren kann, es hier mit einem besonders ungeschickten Exemplar der ohnehin höchst problematischen Gattung Mann zu tun zu haben. Der freilich von ihr mit Nachdruck damit beauftragt wird, Thomas von ihrer Tochter Susanne fernzuhalten, mit der sie sportlich noch einiges vor hat…
Der international renommierte tschechische Drehbuchautor und Regisseur Oldrich Lipský hat für diesen flotten Lustspielfilm einen nicht weniger bekannten und verehrten Landsmann verpflichten können: Vlastimil Brodský. Seine unter die Haut gehende Verkörperung der Titelrolle in Frank Beyers Holocaust-Drama „Jakob der Lügner“ hat wesentlich zum „Silbernen Bären“ der Berlinale 1975 und zur – einzigen – Oscar-Nominierung eines Defa-Films beigetragen. Hier spielt Brodský einen in vielfältiger Hinsicht engagierten Zahnarzt, der von seinem gestörten Verhältnis zum weiblichen Geschlecht binnen 97 Minuten glücklich geheilt wird. Der Film mit dem Bilderbuch-Happy-End ist aber weit mehr als eine harmlos unterhaltende Verwechslungs- und Verwicklungskomödie zur Musik Karel Svobodas (Gesang: Karel Gott), in der der eifersüchtige Peter Krause alias Günter Schubert so etwas wie zu einem running gag mutiert.
Geht es doch um Eishockey und damit eine in der DDR aus finanziellen Gründen marginalisierte Sportart. Die erst nach der Wiedervereinigung reanimiert werden konnte – freilich nur im semiprofessionellen Bereich unterhalb der Deutschen Eishockey-Liga. Nach Gründung der Republik waren es vor allem Betriebssportmannschaften großer, finanzstarker Kombinate, die in der Werner-Seelenbinder-Halle in Berlin, seinerzeit landesweit die einzige Eislaufhalle, die Meisterschaft in Turnierform austrugen. Später kamen mit dem Bau weiterer Eisflächen im Freien (Weißwasser) oder unterm Dach neue Vereine hinzu, bis 1970 die Oberliga auf nur noch zwei „Dynamo“ genannte Stasi-Clubs Erich Mielkes reduziert wurde: Weißwasser und Berlin. Wenn also in „Aber Doktor!“ von einem Eissportzentrum Potsdam und einer dort trainierenden und spielenden Eishockeymannschaft die Rede ist, auf der Tribüne über den Einkauf kanadischer Profis spekuliert wird und Karin, die kleine Schwester von Thomas, darauf beharrt, Zugang zum Männersport Eishockey zu bekommen, dann wusste das DDR-Fernsehpublikum akustisch zwischen den Zeilen zu lesen.
Pitt Herrmann