Wenn die Heide blüht

BR Deutschland 1960 Spielfilm

Inhalt

Nachläufer der Heimatfilm-Welle. Ein Gutsherr hat zwei Söhne: Claus, ein richtiger Bauernbursche, und Rolf, ein eher introvertierter Musiker. Da wird Claus erschossen, und Rolf wandert in derselben Nacht aus nach Amerika. Als er nach zehn Jahren ans Krankenbett des Vaters zurückkehrt, halten ihn die Dorfbewohner für den damaligen Mörder des Bruders. Der wahre Täter ist aber der Förster, der bei der Jagd auf einen Wilddieb den betrunkenen Claus traf. Rolf, der die Tochter des Försters liebt, wird rehabilitiert und versöhnt sich mit dem Vater.

 

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Falk Schwarz
Leise rieselt der Heidesand
Was für ein Déjà-vu! Die Heide strahlt in zartem rosa, die Heidschnucken grasen friedlich, die Sonne scheint, eine wandernde Mädchenklasse singt „Wem Gott will rechte Gunst erweisen“, der alte Schäfer stützt sich auf seinen Krummstab, und dieses Mal ist die Heide nicht grün - wie 1951 - sondern blüht in voller Schönheit. Ein Remake? Nein, nur abgekupfert. Der Rudolf Prack von damals heißt jetzt Joachim Hansen, Sonja Ziemann übergibt an Veronika Bayer, den tragisch-bösen Part des Hans Stüwe übernimmt Heinz Engelmann. Nur drei sind noch immer dabei: Willy Fritsch, Hans Richter und Regisseur Hans Deppe. Schon die Besetzung lässt ahnen: in die Suppe von einst ist Wasser gekippt. Nun geht die Handlung an: die vagabundierenden Musikanten - damals drei, jetzt vier - kämpfen gegen die Musikbox im Gasthaus, die ihnen den Job nimmt, da ist der Liebhaber, der die Tochter nicht bekommt, weil ein Verbrechen zwischen ihnen steht, das er natürlich nicht begangen hat, der arme kranke Vater gesundet, weil sein Lieblingssohn jetzt zuhause bleibt, Rudolf Platte gibt einen Kurzauftritt als betrunkener Musikboxvertreter, der alte Uhl (Ludwig Linkmann) sorgt für die arme-Leute-Perspektive und lallt - kartoffelschälend - vor sich hin, im Garten des Gutes singen sie bei Kaffee und Butterkuchen „,s‘ ist Feierabend“, was den alten Sudetendeutschen zu Tränen rührt (1951 waren es die Schlesier, die gesangstechnisch bedient wurden), es gibt wie üblich einen Umzug mit Folklorekostümen und heideeigenen Trachten, eine Blaskapelle, das Stroh wird von hübschen Jungen und Mädchen auf die Wagen geladen - eine Idylle, in der liebe Menschen leben, beschwichtigend, harmonisierend, einlullend - und grotesk naiv. Das war dann doch zuviel zum falschen Zeitpunkt - der Film spielte kaum die Hälfte der Herstellungskosten ein. Derart simple Schnulzen waren out. Alt-Casanovas wie Willy Fritsch auch, der herumsteht, ohne Rolle, ohne Dialog und mit einer Sängerin verschwindet, die halb so alt ist wie er selber. Noch ein Déjà-vu.

Credits

Regie

Kamera

Schnitt

Darsteller

Produzent

Alle Credits

Regie

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Kamera

Kameraführung

Schnitt

Darsteller

Produzent

Herstellungsleitung

Aufnahmeleitung

Produktions-Assistenz

Dreharbeiten

    • August 1960 - September 1960: Lüneburger Heide, Lüneburg, Walsrode, SS Arkadia; Studio Bendestorf
Länge:
2711 m, 99 min
Format:
35mm, 1:2,55 (CinemaScope)
Bild/Ton:
Eastmancolor, Mono
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 19.10.1960, 23668, ab 6 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 21.10.1960, Hildesheim, Capitol

Titel

  • Originaltitel (DE) Wenn die Heide blüht

Fassungen

Original

Länge:
2711 m, 99 min
Format:
35mm, 1:2,55 (CinemaScope)
Bild/Ton:
Eastmancolor, Mono
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 19.10.1960, 23668, ab 6 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 21.10.1960, Hildesheim, Capitol