Inhalt
Eigentlich will Robert seinen Halbbruder Georg gar nicht bei sich aufnehmen, der nach verbüßter Strafe und Sicherheitsverwahrung wegen der Vergewaltigung dreier junger Frauen irgendwo unterkommen soll. Ist ein Sexualstraftäter für immer schuldig? Kann man ihm niemals mehr trauen? Kann man mit ihm unter einem Dach zusammenleben? Oder verdient er doch eine zweite Chance? Robert bleibt kaum eine Alternative übrig.
Zudem hat er seiner Frau nichts gesagt und deren Tochter ist im Alter der Vergewaltigungsopfer. Wer kann da noch ruhig schlafen? Draußen formiert sich der Widerstand braver Bürger mit Protestschildern und Sprechchören. Robert wird außerdem nach und nach klar, dass Georgs Gewalttätigkeit auch etwas mit Kindheits- und Familienerlebnissen zu tun hat, die er aufarbeiten muss. Die vermeintliche "Sex-Bestie" ist auch nur ein leidender Mensch, der greif- und fassbar wird. Doch Robert ist immer mehr von der Pogromstimmung überfordert, die ihm aus der Nachbarschaft entgegenschlägt. Soll er für diesen "Täterbruder" sein ganzes Leben aufs Spiel setzen?
Doch da ist auch noch die Empathie für seinen Bruder, der keine andere Chance zu haben scheint. Und das Misstrauen in jede Handlung von Georg, der sich nicht sehr viel Mühe gibt zu verbergen, dass er selbst Angst vor dem Monster hat, das er in sich trägt. Gibt es eine Chance der Vergebung? Kann man Schuld ungeschehen machen? Und wie geht man damit um, dass das Monster gleich nebenan wohnt? Robert stellt sich diesen Herausforderungen schließlich mutig und unerschrocken. Blut ist dicker als Wasser.
Quelle: 10. Festival des deutschen Films 2014
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