Valerie

Deutschland 2005/2006 Spielfilm

Inhalt

Vor kurzem noch war Valerie ein gefragtes Topmodel. Jetzt aber hat sie weder Geld, noch eine Bleibe, noch eine Perspektive. Da die 29-jährige sich ihre fatale Situation nicht eingestehen kann (und erst recht nicht ihrem Freundeskreis), verbringt sie die Nächte in ihrem Wagen in der Tiefgarage eines Berliner Luxushotels und träumt von besseren Zeiten. Tatsächlich aber spitzt sich die Ausweglosigkeit ihrer Situation immer weiter zu. Der einzige, der ihre Lage erkennt und ihr Hilfe anbietet, ist der Wachmann André. Doch erst als es schon fast zu spät ist, geht Valeries auf sein Angebot ein und wagt einen Neuanfang.

 

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Heinz17herne
Heinz17herne
Aus der Modemetropole Paris kommend strandet das einst erfolgreiche Fotomodell Valerie kurz vor Weihnachten in Berlin. Was wörtlich genommen werden muss, denn ihre Agentin stellt alle Versuche, ihr neue Aufträge zu vermitteln, als aussichtslos ein. Da wäre nur noch ein Job als Hostess in Dubai...

Obwohl die 29-Jährige völlig pleite ist, steigt Valerie standesgemäß fünfsternig im exclusiven Hyatt Hotel am Potsdamer Platz ab in der Hoffnung, irgendwie Kohle anzuschaffen – und sei es an der Hotelbar bei einem Gast wie dem Geschäftsmann Isenberg. Valerie bringt es jedoch selbst gegenüber ihren Freunden und Kollegen nicht fertig, sich ihnen anzuvertrauen, ihre wahre Situation zu schildern und um Hilfe zu bitten.

Im Gegenteil, sie lässt mit Jaro einen Starfotografen kommen, um aktuelle Bilder von sich machen zu lassen. Valerie wahrt den Anschein, äußerlich und in ihrem Auftreten, was ihr etwa auf einer Polizeiwache unerwartet aus großer Verlegenheit hilft, und innerlich, in der unerschütterlich positiven Einstellung zum Leben. Dennoch muss Valerie eines Tages ihr Hotelzimmer räumen und ihren Jaguar aus der Hotelgarage fahren, da ihr selbst die Mittel für die Parkgebühren fehlen.

Aber sie kann auf die Verschwiegenheit des zwar spröden, aber ihr gegenüber stets hilfsbereiten Parkhauspförtners Andre setzen – und die Berliner Winternächte künftig in ihrem Fahrzeug verbringen, den Weihnachtsabend, der ja auch die Geschichte einer ungewöhnlichen Herbergssuche erzählt, eingeschlossen. Denn in der ereignislosen Welt seines Arbeitsplatzes wie der spießigen seiner kleinen Zwei-Zimmer-Wohnung ist die Obdachlose eine willkommene Abwechslung und als immer noch mondäne blonde Schönheit im Pelzmantel einer mitleidigen Freundin eine Sensation...

Mit ihrem Kinodebüt „Valerie“, dem Abschlussfilm der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin, gelingt der 1972 in Osnabrück geborenen Birgit Möller, die auch als Kamerafrau arbeitet („Für immer für dich“, „Die Boxerin“), ein ziemlich realistischer Blick hinter die Kulissen des schönen Scheins. Was vor allem der überragenden Hauptdarstellerin zu verdanken ist, der polnischen Theater-, Kino- und TV-Schauspielerin Agata Buzek (Andrzej Wajdas „The Revenge“, Peter Greenaways „Nightwatching“). Die auf der Leinwand so fragil erscheinende Tochter des Solidarnosc-Mitbegründers und späteren Ministerpräsidenten Jerzy Buzek kennt die Catwalk-Glitzerwelt aus eigener Anschauung, in der Pariser Modeszene ist die „Madonna aus Warschau“ noch immer ein Begriff.

Birgit Möller im ZDF-Presseheft: „Die erste Idee stammt aus einem Zeitungsartikel über obdachlose Frauen, die in ihrem Auto leben und trotzdem mit allen Mitteln versuchen, weiter am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Sie führen ein geheimes Doppelleben. Dieses 'Zwischen den Welten Wandern' hat mich fasziniert. Was macht das mit einem Menschen? Wie viel Zerrissenheit, wie viel Einsamkeit steckt dahinter? (...) Ich habe ein Model als Hauptfigur gewählt, weil es dieses Thema und diese Problematik perfekt verkörpert. Die schöne Oberfläche, die Verheißung des Glücks. Was liegt darunter? Was passiert mit einem Menschen, dessen Definition wegfällt?“

Pitt Herrmann

Credits

Alle Credits

Dreharbeiten

    • Dezember 2005 - Februar 2006: Berlin
Länge:
2289 m, 84 min
Format:
35mm, 1:1,85
Bild/Ton:
Farbe, Dolby SR
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung: 23.02.2007, 109234, ab 6 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 17.07.2006, München, Filmfest;
Kinostart (DE): 26.04.2007;
TV-Erstsendung (DE): 28.04.2008, ZDF

Titel

  • Originaltitel (DE) Valerie

Fassungen

Original

Länge:
2289 m, 84 min
Format:
35mm, 1:1,85
Bild/Ton:
Farbe, Dolby SR
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung: 23.02.2007, 109234, ab 6 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 17.07.2006, München, Filmfest;
Kinostart (DE): 26.04.2007;
TV-Erstsendung (DE): 28.04.2008, ZDF

Auszeichnungen

IFF Hampton 2007
  • Bester Film
Berlin & Beyond Film Festival San Francisco 2007
  • Nachwuchspreis