Biografie
Denis Dercourt, geboren am 1. Oktober 1964 in Paris als Sohn eines Produzenten und einer Klavierlehrerin, erhielt schon in jungen Jahren Violinunterricht und gehörte nach einem Philosophiestudium als Solobratschist von 1988 bis 1993 dem Orchestre Symphonique Français an. Seit 1994 unterrichtet Dercourt als Professor für Kammermusik am Straßburger Konservatorium.
Sein Regiedebüt gab er 1997 mit der Komödie "Le déménagement“. Seine Tragikomödie "Lise et André“ (2000), über eine esoterisch veranlagte Frau, die durch eine Pilgerfahrt ihren Sohn aus dem Koma erwecken will, wurde 2001 auf dem Avignon Filmfestival preisgekrönt.
2007 startete erstmals ein Film von Dercourt regulär in den deutschen Kinos: Der Thriller "La tourneuse de pages" ("Das Mädchen, das die Seiten umblättert"), über eine musikalisch hochbegabte junge Frau, die sich an jener Pianistin rächen will, die einst ihre Aufnahmeprüfung am Konservatorium torpedierte, wurde für drei Césars nominiert. Sein Drama "Demain dès l'aube", über einen Mann, der sich in historischen Rollenspielen zu verlieren droht, feierte 2009 in der Nebenreihe "Un certain Regard" der Cannes Filmfestspiele Premiere, kam jedoch nicht in Deutschland heraus.
2012 drehte Dercourt in Deutschland das Psychodrama "Zum Geburtstag" mit Mark Waschke, Marie Bäumer und Sylvester Groth in den Hauptrollen. Der Film über einen Mann, dessen glückliches Leben durch das Auftauchen eines alten Schulfreundes ins Wanken gebracht wird, startete im Herbst 2013 in den deutschen Kinos.