Inhalt
Seit mehr als 30 Jahren führt Muharrem ein schlichtes Angestelltendasein in demselben traditionellen Viertel Istanbuls, in dem er auch geboren wurde. Bescheiden und introvertiert, in ärmlichen Verhältnissen lebend, hält sich der einsame Mann strikt an die islamischen Gebote: Er betet viel und übt sich in sexueller Enthaltsamkeit. Aufgrund seiner gläubigen Hingabe werden die Führer einer reichen und mächtigen religiösen Gruppe auf Muharrem aufmerksam. Weil er als vertrauenswürdig und pflichtbewusst gilt, bieten sie ihm ein Stellung an: Er soll die Mieten ihrer zahlreichen Liegenschaften einholen. Muharrem wird neu eingekleidet, mit einem Handy und einem Computer versorgt – und findet sich in einer Welt wieder, der er bislang erfolgreich aus dem Weg gehen konnte.
Er wird zum Zeugen von Heuchelei und Alkoholmissbrauch und, zur eigenen Bestürzung, selbst tyrannisch und stolz. Sogar an einer Betrügerei beteiligt er sich unabsichtlich. Zudem ist auch sein innerer Friede dahin: Tag und Nacht quält ihn das Bild einer verführerischen Frau, die ihn bis in seine Träume verfolgt. Bislang hat Muharrem zwischen weltlichen und spirituellen Werten unterscheiden können. Aber die Balance seines andächtigen Lebens ist zerstört. Die Angst vor der Strafe Gottes zehrt sehr an ihm.
Quelle: 57. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)
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