Inhalt
Die erfolgreiche Verlegerin Joan Verra, eine unabhängige Frau, fährt im Auto durch die Regennacht, blickt in die Kamera und beginnt ihre Geschichte zu erzählen. Von Irland, dem Land ihrer ersten Liebe, nach Frankreich, wo sie den aus der Verbindung hervorgegangenen Sohn allein großzieht, spannt Joans traumähnliche Autobiografie ein Netz aus fragmentarischen Berichten und Erinnerungen an Abschied und Wiederkehr, an Schmerz, den sie anderen zufügte, und Schmerz, dem sie zu entgehen suchte. Endlich erzählt Joan, die sonst anderer Leute Geschichten verarbeitet, die eigene Geschichte, die nach der Auftaktromanze, wie die Protagonistin, an Reife gewinnt und sich von den Gesetzen der Wahrscheinlichkeit löst zu einem komplexen Ineinander der Wahrnehmungs- und Zeitebenen mit nostalgischen, komischen und surrealen Tonlagen.
Isabel Huppert rechtfertigt einmal mehr den Goldenen Ehrenbären, der ihr zur 72. Berlinale verliehen wird: Mit rätselvollem Mienenspiel und strengen Posen zeichnet sie ein Frauenporträt, das sich einprägt, gespiegelt in den Blicken der beiden Männer ihres Lebens: des schwer fassbaren Sohnes (Swann Arlaud) und des neurotischen Verehrers, Lebensgefährten und Schriftstellers Tim Ardenne (Lars Eidinger).
Quelle: 72. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)
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