Summary
Distant Lights
To some it′s the end of the world. To others, the gateway to a new life: the river Oder between Poland and Germany. Vibrant with expectancy, it′s a magnet for people from all walks of life on their journey towards happiness, security, and a better life. It′s a place where Ukrainian refugees beg and bargain for entry to the "golden West" and pin all their hopes on Polish help… A place where a hapless businessman loses everything he owns but gains something more important… Where a teen-aged cigarette smuggler defies his father and brother to free the girl he loves from a detention center… Where an interpreter risks her career and her freedom to help an illegal refugee… And where an architect meets his former girlfriend and discovers that they′ve both changed too much to find common ground for a new start.
At this crossroads between two worlds, where the law of the land is that of self-preservation, men and women struggle to maintain their dignity and their values as they are stripped to the raw core of their existence. Yet even in this often hostile climate, love and compassion blossom in the most unexpected ways. And although some hopes and dreams are doomed, others come to pass with the quiet joy of a small and humble miracle.
With tender realism and humanity, "Distant Lights" captures the lives of people seeking their footing in a world of moral ambiguity.
Source: German Films Service & Marketing GmbH
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Menschen, egal ob arm oder reich, suchen hier ihr Glück. Etwa der ukrainische Flüchtling Kolja aus Kiew, der beim Versuch, die Oder zu überqueren, alles riskiert, um Arbeit in Deutschland zu suchen. „Mein Bruder arbeitete am Potsdamer Platz“, sagt er. „Da stehen die größten Hochhäuser in Europa, das ist wie New York.“ Er wurde bei einer Razzia auf der Baustelle gefasst, verhaftet und ausgewiesen. Nun will Kolja den Fortschritt an Europas größter Baustelle fotografieren und die Bilder seinem Bruder zeigen. Ein Schlepper soll ihn zusammen mit weiteren Flüchtlingen in den Westen bringen, kurz vor dem Ziel lässt er seine Schützlinge jedoch auf der falschen Seite des Flusses (und der Grenze) zurück.
Andreas verliebt sich in die Außenseiterin Katharina, die Zigaretten für seinen Bruder Marko schmuggelt, welcher die in Polen billig gekauften Stangen an einer bestimmten Stelle aus dem Zugfenster wirft und selbst an Katharina interessiert ist. Die Ausreißerin wird von der Fürsorge aufgegriffen und in ein Heim gesteckt, aus dem sie Andreas mit dem Auto seines Vaters befreit. Dafür schlägt dieser ihn mit einem Gürtel halb tot.
Ingo versucht verzweifelt, in Frankfurt/Oder mit einem Matratzen-Discount seinen Traum von der Selbständigkeit zu verwirklichen. Ingo ist ohne Führerschein, man hat ihm den Strom abgedreht, er kann keine Löhne zahlen und sein Laden steht kurz vor dem Bankrott, den nun eine Werbeaktion verhindern soll. „Hier gibt es zwanzig Prozent Arbeitslose. Die liegen den ganzen Tag im Bett, ein Grund mehr, sich eine neue Matratze zu kaufen“, sagt Ingo zu Simone, die für ihn – wie in den 1920er Jahren als lebende Litfaßsäule – Kunden in einer trostlosen Plattenbausiedlung akquirieren soll und sein Auto steuert. Sie entwickelt durchaus auch privates Interesse für den notorischen Loser, in dessen Gefühlswelt sie sich gut hineinversetzen kann.
Philip ist ein junger Architekt aus Berlin. Den Kopf voller Visionen fährt er mit seinem Chef Klaus nach Slubice, um dort ein Großprojekt, den Bau einer neuen Textilfabrik, zu betreuen. Die Hoffnungen, seinen ersten eigenen Entwurf realisieren zu können, erfüllen sich jedoch nicht, als der Bauherr Wilcke noch einmal die Kosten durchrechnet und Philip muss sich eingestehen, dass er doch nicht die Rolle spielt, in der er sich bisher sah. Zufällig trifft er seine polnische Ex-Freundin Beata wieder, die auf der Baustelle als Dolmetscherin fungiert, zusammen mit einer Freundin aber auch zu anderen Diensten bereit ist. Nach zwei Jahren glaubt Philip an eine zweite Chance mit ihr, obwohl er sie einst aus Karrieregründen im Stich gelassen hat...
„Lichter“ ist ein großartiger, streckenweise dokumentarisch anmutender Film (Bogumil Godfrejow drehte mit der Handkamera auf 35mm-Material) über Menschen, die durch ihr Schicksal für zwei warme Spätsommertage miteinander verbunden sind und um alle ihre Hoffnungen betrogen werden. Obwohl es unter den kleinen Lichtern einige, wenige Lichtblicke gibt: Da ist etwa die deutsche Übersetzerin für russische Flüchtlinge, Sonja, die den ukrainischen Flüchtlingen hilft. Und der gutmütige polnische Taxifahrer Antoni, der zum Schlepper mutiert, um seiner Tochter ein Kommunionkleid kaufen zu können: Durch dauernde Nachtschichten ermüdet hat er einen Unfall gebaut, benötigt dringend Geld, da auch seine Gattin, Verkäuferin in Ingos Matratzenladen, ohne Kohle dasteht. Endlich hat er die Summe zusammen, kann das zurückgelegte Kommunionkleid auslösen, doch der Gottesdienst hat bereits begonnen, Antoni kommt ’mal wieder zu spät...
Auf der Berlinale wurde „Lichter“ mit dem Fipresci-Preis der Internationalen Filmkritik und mit der „Lola“ in Silber als „Bester Spielfilm“ ausgezeichnet. Neben dem Gildre-Preis der Filmkunstkinos gabs zwei Bayerische Filmpreise für das beste Drehbuch und die beste Produktion, den Deutschen Kritikerpreis 2004 sowie den Preis der deutschen Filmkritik für Hansjörg Weißbrich („Bester Schnitt“).
Pitt Herrmann