25. Deutscher Fernsehpreis in Köln verliehen

Zum 25. Mal fand am Mittwochabend die Verleihung des Deutschen Fernsehpreises statt. Überreicht wurden die Auszeichnungen im Rahmen einer großen TV-Gala in den Kölner MMC Studios, die Das Erste ab 20:15 Uhr übertrug.

 

Moderatorin des Abends war Barbara Schöneberger. Bereits am Dienstagabend waren die Preisträgerinnen und Preisträger in elf kreativen Personenkategorien in den Programmbereichen Fiktion, Unterhaltung und Information gekürt worden. Stifter des Deutschen Fernsehpreises sind ARD, Deutsche Telekom, RTL, ZDF und SAT.1. Seit 2023 sind die Streaming-Anbieter Disney+, Netflix und Prime Video als Partner an Bord.

Die Entscheidungen über die Auszeichnungen traf eine unabhängige Fachjury unter dem Vorsitz des Produzenten Wolf Bauer. Das Gremium hatte den Beobachtungszeitraum vom 1. Juli 2023 bis zum 30. Juni 2024 zu begutachten.

Neben 27 Preisen für die Programmbereiche Fiktion, Unterhaltung, Information und Sport wurde die Journalistin Sophie von der Tann mit dem Förderpreis ausgezeichnet. Den Ehrenpreis der Stifter erhielt in diesem Jahr Schauspiellegende Mario Adorf.

"Vielfalt und Qualität der Programme haben der Jury die Entscheidungen nicht gerade leicht gemacht", so der Juryvorsitzende Wolf Bauer. "In allen künstlerischen Bereichen und Programmgenres haben wir auch in diesem Jahr wieder zahlreiche beeindruckende Leistungen gesehen, die deutlich vor Augen führen, warum Fernsehen, ob linear oder gestreamt, weiterhin eine der zentralen, medialen Quellen für die Entwicklung gesellschaftlich relevanter Narrative ist. Ich danke den Jurorinnen und Juroren für ihr großes Engagement und gratuliere allen Preisträgerinnen und Preisträgern zu ihrem Erfolg".

Fiktion
"Den Herausforderungen unserer Zeit begegnen die Fernsehschaffenden in der Fiktion mit einem breit gefächerten Spektrum an Perspektiven und Ausdrucksformen", betont Wolf Bauer. "So entstehen starke Geschichten, die in ihrer Wahrhaftigkeit jede für sich einen besonderen Aspekt der Wirklichkeit abbilden und uns letztlich den Spiegel vorhalten. Ob bildgewaltige Fernsehfilme, vielschichtige Serien oder entlarvende Comedy – die hervorragenden Leistungen vor und hinter der Kamera machen deutlich, dass Fernsehen stets aufs Neue überraschen und dazu beitragen kann, unseren Blick auf die Welt zu erweitern."

Unterhaltung
"In der Unterhaltung dominieren derzeit bewährte, starke Marken, die zeitgemäß weiterentwickelt wurden", erklärt Wolf Bauer. "Gleichzeitig stellen wir fest, dass auch neue Formate erhebliche Strahlkraft entfalten können. Denn auf ihre Weise reflektieren auch Unterhaltungsshows und ihre Protagonistinnen und Protagonisten das, was uns heute bewegt."

Information und Sport
"Die Fähigkeit des Fernsehens, die Komplexität der Welt faktenbasiert abzubilden und relevante Zusammenhänge sichtbar und verständlich zu machen, hat sich gerade im vergangenen Jahr als sehr wichtig erwiesen", erläutert Wolf Bauer. "Sowohl bei langfristig angelegten Dokumentationen und Reportagen als auch bei tagesaktuellen Nachrichten und Talk-Formaten haben wir herausragende Leistungen gesehen, die im gesellschaftlichen Diskurs wichtige Impulse gesetzt haben. Hinzu kommt die hochprofessionell gestaltete Sportberichterstattung, die die Begeisterung für sportliche Ereignisse fachlich kompetent und mit großer Leidenschaft begleitet."

Die Auszeichnungen 2024 im Überblick

FIKTION

Bester Fernsehfilm
"Ich bin! Margot Friedländer" (ZDF/UFA Documentary)

Beste Drama-Serie
"Die Zweiflers" (ARD/Degeto/hr/Turbokultur)

Beste Comedy-Serie
"Die Discounter 3" (Prime Video/Pyjama Pictures)

Beste Schauspielerin
Sunnyi Melles für "Die Zweiflers" (ARD/Degeto/hr/Turbokultur)

Bester Schauspieler
Aaron Altaras für "Die Zweiflers" (ARD/Degeto/hr/Turbokultur)

Beste Regie Fiktion
Katja Benrath, Mia Maariel Meyer für "Push" (ZDFneo/Bantry Bay)

Bestes Buch Fiktion
Annette Hess für "Deutsches Haus" (Disney+/Gaumont)

Beste Kamera Fiktion
Phillip Kaminiak für "Die Zweiflers" (ARD/Degeto/hr/Turbokultur)

Beste Montage Fiktion
Martin Menzel für "Ich bin! Margot Friedländer" (ZDF/UFA Documentary)

Beste Musik Fiktion
Anna Kühlein für "Was wir fürchten" (ZDFneo/Bavaria Fiction)

Beste Ausstattung Fiktion
Lea Fumy-Schleef, Uta Materne (Production-Design) für "Pauline"
(Disney+/btf – bildundtonfabrik)
 
UNTERHALTUNG

Beste Unterhaltung Show
"Lass dich überwachen!" (ZDF/Unterhaltungsfernsehen Ehrenfeld)

Beste Unterhaltung Reality
"Die Verräter – Vertraue Niemandem!" (RTL/Tower Productions)

Bestes Factual Entertainment
"Buchstäblich leben!" (ZDF/Endemol Shine)

Beste Comedy/Late Night
"Bosetti Late Night" (3sat/ZDF/Turbokultur)

Beste Einzelleistung/Moderation Unterhaltung
Joko Winterscheidt, Klaas Heufer-Umlauf für "24 Stunden mit Joko & Klaas" (ProSieben/Florida Entertainment)

Beste Regie Unterhaltung
Mark Achterberg für "Let's Dance" (RTL/Seapoint/BBC Studios)

Bestes Buch Unterhaltung
Raphael Selter, Henriette Johnson, Schlecky Silberstein, Jan Krebs für
"Browser Ballett: Brüste des Terrors" (4), "Mein bester Freund wählt AfD" (5), "Der KI-Kollege" (6) (ZDFneo/Steinberger Silberstein)

Beste Ausstattung Unterhaltung
Bode Brodmüller (Set-Design), Adriano Ciarrettino (Requisite) für
"Die Teddy Teclebrhan Show" (Prime Video/Leonine Studios/KOFBELU)
 
INFORMATION

Beste Dokumentation/Reportage
"Hamas-Angriff aufs Festival – Die Überlebenden des Wüsten-Raves" (arte/ZDF/Beetz Brothers)

Beste Doku-Serie
"Einzeltäter" (ZDF/Das Kleine Fernsehspiel/CORSO Film)

Beste Information
"Maischberger" (ARD/WDR/Vincent Productions)

Bestes Infotainment
"Tracks East – Inside Russia: Alltag in Putins Reich" mit Masha Borzunova (arte/ZDF/Kobalt)

Beste Moderation/Einzelleistung Information
Steffen Schwarzkopf für "In der Gewalt der Hamas – Das Geiseldrama von Gaza" und "WELT TV Spezial: 2 Jahre Ukraine-Krieg – live aus Kiew" (WELT TV)

Beste Kamera Information/Dokumentation
Luise Schröder, Julian Vogel für "Einzeltäter" (ZDF/Das Kleine Fernsehspiel/CORSO Film)

Beste Montage Information/Dokumentation
Annette Muff für "Capital B – Wem gehört Berlin?" (arte/rbb/WDR/Port au Prince/Fruitmarket)
 
SPORT
Beste Sportsendung
FIBA Basketball-WM 2023 (MagentaTV/ThinXpool TV/PLAZAMEDIA)
 
FÖRDERPREIS
Sophie von der Tann für die Berichterstattung über den Israel-Gaza-Krieg (ARD)
 
EHRENPREIS DER STIFTER
Mario Adorf

Statistik
Der Deutsche Fernsehpreis 2024 wurde in insgesamt 29 Kategorien vergeben. Dabei gingen 12 Auszeichnungen an das ZDF, 7 an die ARD, je 2 Auszeichnungen an RTL Deutschland, Disney+ und Prime Video sowie je eine an ProSiebenSat.1, MagentaTV und WELT TV. Über alle Kategorien gezählt gingen 40 Prozent der Preise an Frauen.

Quelle: www.deutscher-fernsehpreis.de