Die Stiftung Deutsche Kinemathek bekommt eine neue Künstlerische Direktorin: Am 1. Juni 2025 tritt Heleen Gerritsen ihre Funktion in einer der führenden Filmerbe-Einrichtungen Europas an.
Nach öffentlicher Ausschreibung hat der Stiftungsrat sie auf Vorschlag der Beauftragten für Kultur und Medien und einer Findungskommission bestehend aus Mitgliedern des Stiftungsrates in seiner Sitzung am 9. Oktober 2024 zur neuen künstlerischen Direktorin bestellt. Heleen Gerritsen folgt auf Dr. Rainer Rother, der am 30. April 2025 nach 19 Jahren an der Spitze der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen in den Ruhestand tritt.
Kulturstaatsministerin Claudia Roth: "Mit Heleen Gerritsen gewinnt die Stiftung eine national und international bestens vernetzte Persönlichkeit, die mit ihrer Expertise und Leidenschaft das Profil der Deutschen Kinemathek weiter schärfen wird. Durch ihre Arbeit im Bereich des osteuropäischen Films, ihren interdisziplinären Ansatz und ihr Gespür für die aktuellen kultur- und gesellschaftspolitischen Herausforderungen ist sie hervorragend qualifiziert, um die Aufgaben der Deutschen Kinemathek weiterzuentwickeln und das Filmerbe über Grenzen hinweg zugänglich zu machen."
Heleen Gerritsen verfügt über umfangreiche Erfahrung sowie fundierte Kenntnisse im Bereich des europäischen Films sowie des Festivalmanagements. Seit 2017 steht sie dem goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films in Wiesbaden als Leiterin vor und hat in dieser Position neue Akzente gesetzt, wodurch das Festival zu einer bedeutenden Plattform für den interkulturellen Dialog avancierte. Im Rahmen des vom DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum veranstalteten Festival kuratierte Gerritsen auch diverse Symposien zu filmhistorischen Themen. Ihr Engagement gilt insbesondere der Sichtbarmachung marginalisierter Stimmen sowie der Förderung aufstrebender Talente.
Gerritsen studierte Slawistik, Osteuropäische Geschichte und Wirtschaftswissenschaften in Amsterdam und St. Petersburg. Im Jahr 2003 zog sie nach Deutschland, wo sie eine Ausbildung zur Filmproduzentin absolvierte und als freie Filmproduzentin, Archivrechercheurin und Filmfestivalmanagerin tätig war. In den letzten zwei Jahrzehnten wirkte sie in verschiedenen Film- und Kulturinstitutionen in Deutschland, den Niederlanden sowie in Mittel- und Osteuropa. In Zukunft wird sie gemeinsam mit dem gesamten Team der Stiftung daran arbeiten, die Deutsche Kinemathek an ihrem neuen Standort im E-Werk als Ort der Begegnung und des Austauschs weiter zu profilieren und innovative Formate fortzusetzen sowie weiterzuentwickeln, die die Relevanz des Films im gesellschaftlichen Diskurs verdeutlichen.
"Die Deutsche Kinemathek spielt nicht nur in Berlin, sondern auch international eine wichtige Rolle als Kulturinstitution, als Begegnungsort für die Filmbranche sowie als innovativer Impulsgeber für Film- und Medienbildung. Nach der 25. Ausgabe von goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films, werde ich meine Stelle als Künstlerische Direktorin der Deutschen Kinemathek antreten. In dieser neuen Rolle ist es mein Anliegen Film- und Fernseherbe einem breiten Publikum zugänglich zu machen, und gleichzeitig die Kooperation mit anderen Institutionen sowie im Hochschulbereich weiter auszubauen. Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe!", so Heleen Gerritsen.
Über die Stiftung Deutsche Kinemathek
Die Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen ist eine der führenden Einrichtungen Europas, die sich dem audiovisuellen Erbe widmet. Mit ihrer ständigen Ausstellung zur deutschen Film- und Fernsehgeschichte, die noch bis zur umzugsbedingten Schließung am 31.10.2024 besucht werden kann, Wechselausstellungen, einem vielfältigen Bildungs- und Veranstaltungsprogramm, Filmreihen und -festivals, ermöglicht die Kinemathek spannende Begegnungen mit der Welt der bewegten Bilder. Die Archive und eine Fachbibliothek machen sie zu einem bedeutenden Ort für Wissenschaft und Forschung. 2025 zieht die Kinemathek bis zur Fertigstellung eines geplanten Filmhauses vom Potsdamer Platz ins E-Werk. In diesem Übergangsquartier soll der Dialog über filmische Kunst- und Kulturgeschichte in bewährten und neuen Formaten fortgesetzt werden. Die Stiftung wird auch künftig durch einen Gesamtvorstand geleitet, bestehend aus der Künstlerischen Direktorin und dem Verwaltungsdirektor, Herrn Florian Bolenius.
Quelle: www.deutsche-kinemathek.de