Die European Film Academy zeichnet Isabel Coixet für ihren beeindruckenden Beitrag zur Welt des Kinos mit dem European Achievement in World Cinema Award aus.
Die in Barcelona geborene Isabel Coixet begann bereits als Kind, mit einer 8-mm-Kamera zu filmen und im Alter von 19 Jahren in der Werbung zu arbeiten. Ihr 1989 gedrehtes Spielfilmdebüt "Demasiado viejo para morir joven" über zwei Freunde, die sich mit Gelegenheitsjobs in Barcelona durchschlagen, brachte ihr auf Anhieb eine Nominierung als beste Nachwuchsregisseurin bei den spanischen Goya-Preisen ein.
1996 reiste sie in die Vereinigten Staaten und drehte "Was ich dir noch nie erzählt habe" mit Andrew McCarthy und Lili Taylor. Der Film wurde auf der Berlinale uraufgeführt und gewann den Silver Alexander Award auf dem Internationalen Filmfestival von Thessaloniki. Im Jahr 2000 gründete sie MISS WASABI FILMS, die auch herausragende Videoclips und Dokumentarfilme produziert hat.
Isabel Coixet arbeitete weiterhin mit Schauspieler*innen von beiden Seiten des Atlantiks zusammen und hatte 2003 ihren internationalen Durchbruch mit "Mein Leben ohne mich". Mit Sarah Polley, Scott Speedman und Mark Ruffalo in den Hauptrollen erzählt der Film die Geschichte einer jungen Frau, die mit einer unheilbaren Krankheit konfrontiert wird und versucht, das Beste aus ihrem verbleibenden Leben zu machen.
Der Film wurde auf der Berlinale uraufgeführt, wo er den Preis der Gilde deutscher Filmkunsttheater gewann. Danach wurde er für die European Film Awards und den dänischen Robert-Preis nominiert und gewann zwei spanische Goyas für das beste adaptierte Drehbuch und den besten Originalsong. Der Film ging auf eine internationale Festivaltournee, unter anderem nach Karlovy Vary, Telluride, Toronto und zum BFI London, und kam anschließend weltweit in die Kinos.
"Das geheime Leben der Worte" mit Sarah Polley und Tim Robbins wurde 2005 in Venedig uraufgeführt, wo er den Lina Mangiacapre Award erhielt. Der Film, der die Geschichte einer geheimnisvollen Frau erzählt, die sich um einen Mann auf einer Bohrinsel kümmert, der vorübergehend erblindet ist, brachte Sarah Polley eine Nominierung für die European Film Awards ein und gewann drei spanische Goya-Preise: Bester Film, Bestes Originaldrehbuch und Beste Regie.
Coixet kehrte zur Berlinale zurück mit "Elegy oder Die Kunst zu lieben" mit Penélope Cruz und Ben Kingsley (2008), mit "Nobody Wants the Night" mit Juliette Binoche und Rinko Kikuchi in einer lebensfeindlichen Eislandschaft im fernen Norden (2015) und mit "Elisa und Marcela" über eine Frau, die die Identität eines Mannes annimmt, um ihren Liebhaber heiraten zu können (2019). 2009 lief "Eine Karte der Klänge von Tokio", ein dramatischer Thriller, in dessen Mittelpunkt ein Angestellter eines Fischmarktes steht, der sich als Auftragskiller betätigt, im Wettbewerb von Cannes.
Weitere Goya-Preise folgten 2011 für "Listening to the Judge" (Bester Dokumentarfilm) und 2018 für "Der Buchladen der Florence Green" mit Emily Mortimer und Bill Nighy (Bester Film und Beste Regie).
Ein weiterer Dokumentarfilm, "The Yellow Ceiling" (2022) über eine Gruppe von Schüler*innen, die eine Klage wegen sexuellen Missbrauchs einreichen, wurde in San Sebastian uraufgeführt und gewann den katalanischen Gaudi-Preis für den besten Dokumentarfilm. Dank der Recherchen für den Film wurde der Fall des sexuellen Missbrauchs in einer Theaterschule von der Staatsanwaltschaft neu aufgerollt.
Anfang diesen Jahres wurde ihr Spielfilm "Un amor" erneut in San Sebastian uraufgeführt und mit dem Feroz Zinemaldia Award ausgezeichnet.
Im Laufe ihrer Karriere hat Isabel Coixet in ihren Filmen, in ihren Schriften und in ihrem politischen Engagement stets für ihre Überzeugungen und Werte gestanden und ihren Protagonist*innen eine Stimme gegeben. 2015 erhielt sie den Preis des französischen Ordre de Chevalier des arts et des lettres und 2020 den Nationalen Filmpreis, der vom spanischen Ministerium für Kultur und Sport verliehen wird. Mit insgesamt neun Awards, ist Isabel Coixet die weibliche Filmschaffende mit den meisten Goya-Auszeichnungen. Sie ist außerdem Ehrenpräsidentin des European Women’s Audiovisual Network – EWA. Isabel Coixet wird Ehrengast bei der 36. Verleihung der European Film Awards am 9. Dezember in Berlin sein.
Die Verleihung der European Film Awards – der renommierten und prestigeträchtigen Auszeichnung für den europäischen Film – wird von der European Film Academy und der European Film Academy Productions veranstaltet.
Quelle: www.europeanfilmacademy.org