Die Ausstellung "Ausgeblendet / Eingeblendet" im Jüdischen Museum Frankfurt widmet sich dem jüdischen Filmschaffen in der Bundesrepublik. Das Begleitprogramm umfasst unter anderem eine Filmreihe im Kino des DFF, die bis November Werke präsentiert, an denen jüdische Filmschaffende vor und hinter der Kamera federführend beteiligt waren.
Die Ausstellung
Die Ausstellung "Ausgeblendet / Eingeblendet. Eine jüdische Geschichte der Bundesrepublik" (14.07.2023 - 14.01.2024) im Jüdischen Museum Frankfurt handelt von unterschiedlichen und widersprüchlichen Lebenswegen und Karrieren jüdischer Produzenten, Regisseur*innen sowie Schauspieler*innen, die zwischen 1945 und 1989 ihre Erfahrungen in der Filmproduktion machten. Sie zeichnet entlang exemplarischer Filme ihre Geschichten einschließlich der historischen und sozialen Kontexte nach. Diese bislang ungeschriebene Filmgeschichte mit ihren bezeichnenden Brüchen eröffnet auch neue Perspektiven auf das Medium Film im 20. Jahrhundert.
Das Begleitprogramm
Das DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum hat als Kooperationspartner in verschiedenen Bereichen an der Ausstellung mitgewirkt. In der begleitenden Filmreihe sind im Kino des DFF von August bis November ausgewählte Filme, die in der Ausstellung eine Rolle spielen, auf großer Leinwand zu sehen. Allen Filmvorstellungen geht eine Einführung voran. An jedem zweiten Donnerstag im Monat findet im Jüdischen Museum Frankfurt um 18 Uhr eine 90-minütige Tandemführung statt. Mitglieder des museumspädagogischen Teams beider Museen führen durch die Ausstellung. Im DFF bieten zusätzliche, über QR-Codes abrufbare Informationen in der Dauerausstellung Besucher*innen die Möglichkeit, in die Biografien und Werke von sechs Filmschaffenden einzutauchen, die auch in der Ausstellung des Jüdischen Museums vorgestellt werden.
Ausgeblendet / Eingeblendet im DFF-Podcast
Im DFF-Podcast "Alles ist Film" berichten DFF-Mitarbeiter*innen aus verschiedenen Abteilungen über die Zusammenarbeit zwischen den beiden Kulturinstitutionen.
Die Filmreihe
Mittwoch, 2. August, 18 Uhr
Einführung: Johannes Praetorius-Rhein (Ausstellungskurator)
Die Filmreihe wird eröffnet durch Eugen Yorks "Morituri" (DE 1948), in dem sich fünf entkommene KZ-Häftlinge in einem polnischen Wald verstecken. Der jüdische Produzent Artur Brauner wollte damit eigene Erlebnisse verarbeiten und den Opfern des NS-Regimes ein filmisches Denkmal setzen.
Mittwoch, 9. August, 18 Uhr
Einführung: Valentin Herleth (kuratorischer Assistent der Ausstellung)
"Feuerwerk" (BRD 1954, R: Kurt Hoffmann) spielt im wilhelminischen Deutschland vor dem Ersten Weltkrieg. Für den Film wurde Lilli Palmer aus dem US-amerikanischen Exil zurückgeholt, wo sie während der Nazizeit lebte.
Mittwoch, 16. August, 18 Uhr
Mit Einführung
"Der Kongress tanzt" (DE 1931, R: Erik Charell) ist eine der berühmtesten deutschen Tonfilmoperetten der 1930er Jahre. Die Handlung spielt während des Wiener Kongresses 1814 und schildert eine Romanze zwischen einer einfachen Handschuhmacherin und Zar Alexander von Russland.
Samstag, 19. August, 18 Uhr (Teil 1), 20:30 Uhr (Teil 2)
Mit Einführung
Eines der letzten großen Historienspektakel der 1960er Jahre und die bis dahin aufwändigste Produktion Artur Brauners ist der zweiteilige Film "Kampf um Rom" (BRD/RO/IT 1968, R: Robert Siodmak), der den Untergang des Ostgotenreiches in Italien nach dem Tod Theoderichs des Großen schildert.
Mittwoch, 23. August, 18 Uhr
Einführung: Valentin Herleth (kuratorischer Assistent der Ausstellung)
Der zeittypische Trümmerfilm "Arche Nora" (DE 1948, R: Werner Klingler) spielt in der Umgebung von Hamburg in der unmittelbaren Nachkriegszeit. Zwei Männer haben sich in einem Schiffswrack häuslich eingerichtet, eine junge schwangere Frau gesellt sich zu ihnen.
Mittwoch, 30. August, 18 Uhr
Einführung: Johannes Praetorius-Rhein (Ausstellungskurator)
Ohne alle Kalter-Krieg-Klischees und Propaganda liefert "Weg ohne Umkehr" (BRD 1953, R: Victor Vicas) ein packend inszeniertes und zeitnahes Bild der Lebensverhältnisse und politischen Auseinandersetzungen im Berlin Anfang der 50er Jahre.
Quelle: www.dff.film