Zurück in die Zukunft: Unter diesem Motto sollen beim Kongress "Vision Kino 23" Perspektiven zu Film, Bildung und Kino diskutiert werden. Die bundesweit wichtigste Konferenz zur Filmbildung findet vom 5. bis 7. Juni 2023 in Hamburg statt.
2023 ist ein Jubiläumsjahr: Vor 20 Jahren wurde der von der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) und der Filmförderungsanstalt (FFA) veranstaltete Filmbildungskongress "Kino macht Schule" mit der Veröffentlichung der Filmkompetenzerklärung beendet. Im Nachgang dieses Kongresses mit seiner wegweisenden Erklärung zu Filmbildung in Deutschland wurde zwei Jahre später VISION KINO als eine zentrale Einrichtung für Filmvermittlung gegründet.
Dieses Jubiläum möchte VISION KINO nutzen – aber nicht für einen nostalgischen Rückblick. Stattdessen sollen aus einer produktiven, (selbst)kritischen und zukunftsweisenden Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und Gegenwart frische Impulse für die Filmbildung gewonnen werden, um auf diese Weise aktuelle Herausforderungen und Fragestellungen zu skizzieren sowie Wünsche und Ziele zu formulieren.
Eröffnet wird der Kongress mit einem Grußwort von Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur und Medien. Zur Auftaktrunde werden u. a. auch Thomas Krüger, Präsident der bpb und Peter Dinges, Vorstand der FFA, anwesend sein.
Auch die Teilnehmenden sind gefragt: Im branchenübergreifenden "Table Talk – Zukunft für die Filmbildung" werden im Austausch mit Expert*innen aus Filmwirtschaft, Bildung, Kino und Politik sowie Kreativen neue Netzwerke und Ideen für eine intensivere Zusammenarbeit entstehen. Schließlich sind die Weiterentwicklung der Filmbildung und die Etablierung des Kinos als nachhaltiger Kultur- und Bildungsort Aufgaben, die nur gemeinsam verwirklicht werden können. Zur traditionellen Abschlussrunde mit Filmschaffenden ist u. a. Regisseur Fatih Akin eingeladen, um über prägende Filme für die eigene Bildung und über anstehende Projekte zu berichten.
Diversität, Digitalität und Partizipation
Einen Schwerpunkt bildet dabei der Austausch über eine diskriminierungskritische Filmbildung. Mit "Film Macht Mut" hat VISION KINO im Jahr 2021 ein neues Bildungsangebot für die Grundschule gestartet, das gesellschaftliche Vielfalt und die kritische Auseinandersetzung mit Rassismus und Antisemitismus ins Zentrum der Filmvermittlung stellt. Im Rahmen des Kongresses sollen diesbezüglich zentrale Fragen und Erkenntnisse geteilt und zur Diskussion gestellt werden: Wie kann eine diversitätsorientierte und diskriminierungssensible Filmbildung konkret aussehen? Wie positioniert sie sich im Zusammenhang mit breiteren Herausforderungen und Entwicklungen innerhalb der Handlungsfelder von Filmbranche, Bildungsinstitutionen und Gesellschaftspolitik? Nicht zuletzt soll der Umgang mit kontroversen Filmen diskutiert werden, unter anderen unter Mitwirkung von Autorin und Regisseurin Mo Asumang.
Die Gestaltung der Filmbildung in der digitalen Gesellschaft stellt einen weiteren Fokus des Kongresses dar. Ein Praxislabor lädt ein, Online-Plattformen und interaktive Lernangebote selbst auszuprobieren und in einen Austausch mit den Macher*innen zu treten. Ein Panel geht der Frage nach, welchen Einfluss post-digitale Medienumgebungen auf Film und Filmbildung ausüben. Und nicht zuletzt ermöglicht eine begehbare Installation, die Entwicklung der Bewegtbildrezeption sowie der Funktions- und Gebrauchsweisen verschiedener Bewegtbildapparate zu erleben und zu reflektieren.
Darüber hinaus begreift der Kongress Partizipation als programmatische Maxime und zugleich als kollaborative Methode. Kinder und Jugendliche werden als Expert*innen auf verschiedenen Programmebenen mitwirken und von ihren eigenen Erfahrungen der (kinobezogenen) Filmvermittlung berichten.
Programm und Anmeldung
Das Programm des Kongresses "Vision Kino 23" richtet sich an Filmvermittler*innen, Lehrkräfte und Erzieher*innen, Kinobetreiber*innen, Filmemacher*innen, Verleiher*innen, Jugendliche, Studierende an Filmhochschulen und Universitäten sowie alle, die in ihren jeweiligen Berufsfeldern an Film- und Medienbildung interessiert sind. Die Teilnahme ist kostenlos und kann als Fortbildung oder Bildungsurlaub anerkannt werden. Die Anmeldung ist ab sofort freigeschaltet.
Quelle: www.visionkino.de