Junge Leute haben große Lust auf mehr europäische Filme. Das haben 80 teilnehmende 12- bis 16-Jährige aus 25 Ländern Europas auf dem EFA Young Audience Summit am 17. April einstimmig zum Ausdruck gebracht.
Jedoch sagen 64%, dass der Zugang zu europäischen Filmen nicht einfach ist. Auf dem von der European Film Academy (EFA) initiierten Treffen forderten 97% der Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Filmindustrie auf, jungen Menschen das Anschauen europäischer Filme zu erleichtern. Sie sind sich zwar der Notwendigkeit bewusst, Einnahmen zu generieren, um weiterhin Filme zu drehen, unterstreichen aber auch das Potenzial des jungen Publikums für den europäischen Film - jetzt und in Zukunft.
Um den Zugang zu europäischen Filmen zu verbessern und ein ganzjähriges Engagement für den Film möglich zu machen, hatte die EFA bereits die Idee eines europäischen Jugendfilmclubs entwickelt. Außerdem wurde ein Jugendrat eingerichtet, um diese Idee auszuarbeiten und die jungen Leute selbst miteinzubeziehen. Die Mitglieder des Jugendrates moderierten nun das Treffen und präsentierten ihre Vorstellungen darüber, welche Rolle der Film spielen und wie ein solcher Filmclub geschaffen werden kann. Das stieß auf große Begeisterung und 95 % waren der Ansicht, dass er zwingend von jungen Menschen mitgestaltet werden sollte, wie bereits beim Summit geschehen.
"Ich möchte nicht nur internationale Clubs haben, weil man dort neue Freunde trifft, sondern auch, weil man sehen kann, wie unterschiedlich Menschen denken, und etwas über ihre Mentalität und ihre Anschauungen erfährt." Arnisa, Kosovo
97% der Teilnehmerinnen und Teilnehmer meinten, dass das europäische Kino ein wichtiger Beitrag dazu ist, ein Gefühl für eine europäische Identität zu schaffen.
"In Filmen zu sehen, wie Leute in bestimmten Ländern ihr Leben leben, ist wirklich gut, um den Menschen ein größeres Verständnis für Europa zu vermitteln." Felix, Großbritannien
Etwa 86% gaben an, öfter ins Kino zu gehen, wenn ein solcher Filmclub sie dazu inspirieren würde. Untersuchungen der Universitat Autonoma de Barcelona, die auf dem Gipfel vorgestellt wurden, ergaben in den letzten Jahren einen Anstieg von 17% bis 71% bei Kinogängern, die Mitglieder in nationalen Filmclubs in verschiedenen europäischen Ländern sind.
Es könnte zu "viel mehr Filmen über unsere Kultur und unsere Länder" führen. Teilnehmer aus Montenegro
Weitere langfristige Vorteile für die Filmindustrie, die von den Teilnehmern identifiziert wurden:
- Jugendliche werden mit Gleichaltrigen über europäische Filme sprechen und dadurch das Kinopublikum vergrößern
- Mehr junge Menschen würden sich für die Filmindustrie interessieren und dadurch auch mehr Wissen und Fähigkeiten einbringen
- Es würde eine größere Vielfalt an Kulturen und Ländern entstehen, die in europäischen Filmen dargestellt werden
- Die Auseinandersetzung mit dem europäischen Film, würde dem jungen Publikum helfen, mehr Verständnis für unsere Nachbarn und Europa als solches zu entwickeln
- Es wird in der Zukunft ein größeres Publikum für europäische Filme geben
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Gipfels untersuchten die Bedeutung des Films für junge Menschen:
"Film...stärkt unseren Charakter im wirklichen Leben und hilft uns damit, als Menschen zu wachsen." Ahmad, Schweden
"Filmemacher öffnen uns mit ihren Werken die Augen." Maria, Spanien
"Filme lassen Teenager weniger einsam sein, jetzt, da sie einander nicht treffen können. Man lernt immer etwas aus einem Film, weil man ihn anschaut, darüber nachdenkt und mit anderen Menschen spricht, man hat Kontakte zu anderen Meinungen und Realitäten." Sofia, Italien
Sie stellten weiterhin fest:
"Filme sollten eine wichtigere Rolle in der Bildung spielen." Lukas, Österreich
"Filme sprechen viele Themen an, lehren uns viele Lektionen. Sie sind eine Kunstform, ein Porträt der Menschheit." Alkis-George, Griechenland
Der diesjährige EFA Young Audience Award: Sonntag, 25. April, 19.00 Uhr
https://yaa.europeanfilmawards.eu/
Quelle: www.europeanfilmacademy.org