Zum ersten Mal besteht die Jury für den Amnesty-Filmpreis der Berlinale aus vier Mitgliedern.
Neben Amnesty-Generalsekretär Markus N. Beeko werden Schauspielerin und Moderatorin Anke Engelke, Regisseur und Schauspieler Sebastian Schipper sowie Schauspielerin und Filmemacherin Maryam Zaree den Film aus dem Programm der Berlinale auswählen, der sich auf herausragende Art und Weise mit einem menschenrechtlichen Thema auseinandersetzt.
"Filme unterhalten, klar, sie bringen uns Menschen und Geschichten näher, auch klar, aber immer wieder konfrontieren sie uns mit dem, was wir übersehen oder gar nicht kennen", sagt Engelke. "Wenn Menschenrechte und Menschenrechtler bedroht sind, kann und muss Film erinnern und sensibilisieren. Ich danke für die Einladung in die Amnesty-Jury und freue mich auf unangenehme Wahrheiten und engagierte Zuversicht."
Juror Schipper sagt zu seiner Arbeit für Amnesty: "In einer Welt, in der Diskussionen fast nur noch schreiend geführt, Argumente ausschließlich auf die eigene Überzeugung hin überprüft werden und Werte wie Demokratie und Humanismus plötzlich zur Disposition gestellt werden, hat Amnesty International das eigentlich Unmögliche geschafft: eine klare und bedeutsame Stimme der Vernunft und der überparteilichen Gerechtigkeit zu bleiben, ohne dabei gestrig oder überholt zu wirken."
"‘Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Solidarität begegnen.‘ In Zeiten der Polarisierung, in denen jede Seite die Wahrheit für sich beansprucht, ist Artikel 1 der Menschenrechte für mich immer wieder der ethische Kompass, an dem sich unsere Taten und Worte messen müssen", sagt Maryam Zaree. "Großartige Filme halten dieses Versprechen. Sie fordern uns auf, unsere Perspektive und unser Herz zu erweitern und uns in unserem gemeinsamen Menschsein in der Welt zu erkennen."
"Mit Filmen lassen uns Autorinnen und Autoren, Regisseurinnen und Regisseure, Produzentinnen und Produzenten und Schauspielerinnen und Schauspieler kaum vorstellbare Menschenrechtsverletzungen wie Folter, Verfolgung oder psychologische Unterdrückung fast hautnah erleben – und sie erzählen die wichtigen Geschichten von Hoffnung, Mut und Entschlossenheit“, sagt Amnesty-Generalsekretär Beeko. "Dies ist wichtig in Zeiten, in denen das Grundprinzip 'Gleiche Rechte für alle Menschen' angegriffen wird, in denen Menschenrechtlerinnen und Menschenrechtler weltweit bedroht, verfolgt und getötet werden. Wir alle können und müssen Menschenrechte verteidigen und Menschenrechtsverteidigerinnen und Menschenrechtverteidiger unterstützen – Filme haben die Macht, uns daran zu erinnern."
Der Gewinner des Amnesty International Filmpreises wird am 29. Februar 2020 (Samstag) zum 16. Mal auf der Preisverleihung der unabhängigen Jurys der Berlinale gekürt. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis soll Filmschaffende ermutigen, ihre Arbeit den Menschenrechten zu widmen.
Quelle: www.amnesty.de