Unter dem Motto "Unzensiert" findet am 31. Oktober 2006 der 12. Bundesweite Aktionstag der Kommunalen Kinos statt.
Der Titel des Aktionstages ist Programm: Die Kommunalen Kinos präsentieren verbotene Filme, ungekürzte Fassungen und Rekonstruktionen. Das Programm umfasst Schlüsselwerke, die nur selten zu sehen sind, und gestattet einmalige Einblicke in die Filmzensurgeschichte. Thema ist dabei die Zensur durch Staat, Kirche und Filmwirtschaft in Form von Aufführungsverboten, Schnittauflagen und Boykott-Aktionen.
Filmzensur ist fast so alt wie das Medium Film selbst. So wurde in Deutschland die staatliche Zensur vor genau 100 Jahren eingeführt – und in Zeiten von Karikaturenstreit, Opernabsetzung und Internetzensur ist sie nach wie vor ein aktuelles Thema.
Der Aktionstag steht unter der Schirmherrschaft des Filmemachers, Autors und bildenden Künstlers Herbert Achternbusch, dessen Film "Das Gespenst" (1982), der provokativ die Frage stellt, wie es Jesus heutzutage in München erginge, von Kirche und Politik der Blasphemie bezichtigt wurde und einen Skandal auslöste. In Österreich unterliegt der Film noch heute der Zensur.
An der Schnittstelle zwischen Politik und Ästhetik verweist das Aktionstag-Thema nicht nur auf historische und aktuelle Filmdokumente, sondern gestattet auch direkte Einblicke in die Kultur-Politik und Mediengeschichte verschiedener Epochen, wie die der Weimarer Republik, des Nationalsozialismus oder der 1950er Nachkriegsjahre.
Sämtliche Termine und Aufführungsorte unter
www.kommunale-kinos.de