Franz Seitz, einer der bedeutendsten Produzenten und Regisseure der deutschen Nachkriegszeit, verstarb am vergangenen Donnerstag nach längerer Krankheit im Alter von 84 Jahren.
Über ein Volontariat bei Richard Eichberg war Franz Seitz, Sohn des gleichnamigen Münchner Regisseurs, Ende der 1940er Jahre zum Film gekommen. Während er mit seiner 1956 gegründeten Firma Franz Seitz Filmproduktion zahlreiche Heimat- und Unterhaltungsfilme wie etwa "Schön ist die Liebe am Königsee" oder "Die Lümmel von der ersten Bank" finanziert hatte, wurde er Ende der 1960er Jahre einer der wichtigsten Produzenten für den Jungen Deutschen Film mit Werken wie "Der junge Törless" und "Chronik der Anna Magdalena Bach".
Die von ihm 1978 produzierte Literaturverfilmung "Die Blechtrommel" (R: Volker Schlöndorff) wurde mit dem Oscar für den besten fremdsprachigen Film ausgezeichnet. Davor hatten bereits seine Verfilmungen von Romanen Thomas Manns – darunter "Tonio Kröger" und "Wälsungenblut" – Beachtung gefunden.
Ab Mitte der 1970er Jahre konzentrierte Seitz sich auf anspruchsvolle Filme mit speziell bayerischen und Münchner Themen. Es entstanden Arbeiten wie "Abelard – Die Entmannung" (1975), "Die Jugendstreiche des Knaben Karl" (1977) nach Karl Valentin und "Flammenzeichen". "Erfolg", nach einem Roman von Lion Feuchtwanger, sollte Seitz" letzte große Kinoproduktion sein.
Neben der Tätigkeit als Produzent, Autor und Regisseur engagierte sich Seitz intensiv in Vereinen und Verbänden. Seit 1981 war er u.a. Vorsitzender des Verbands deutscher Spielfilmproduzenten e.V. und wurde sechs Jahre später Präsident der SPIO, darüber hinaus war er stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der Internationalen Münchner Filmwochen GmbH, dem Träger des Filmfest München.
In seiner mehr als 50 Jahre umspannenden Karriere war Franz Seitz für die Produktion von rund 80 Filmen verantwortlich und schrieb über 50 Drehbücher. Seine Film-Produktionen erhielten u.a. vier Goldene Leinwände, zahlreiche Bayerische und Deutsche Filmpreise. Seitz selbst wurde mit dem Bundesverdienstkreuz I. Klasse, der Staatsmedaille für besondere Verdienste um die Bayerische Wirtschaft, dem Ehrenpreis des Bayerischen Filmpreises, der Berlinale Kamera sowie dem französischen Orden "Chevalier dans l"Ordre des Arts et des Lettres" ausgezeichnet.