Credits
Director
Screenplay
Director of photography
Editing
Music
Cast
- Mark Weber
- Hans-Christian Bennewitz
- Bewährungshelfer Konrad von Henkel
- Katja von Henkel
- Oberkommissar Bülow
- Oberstaatsanwalt Meiwald
- Rechtsanwalt Dr. Kienbaum
- Kommerzienrat Dr. Josef Beck
- Gustav Seegebier
- Regisseur Krekel
Production company
All Credits
Director
Assistant director
Screenplay
Scenario
Script editor
Director of photography
Assistant camera
Still photography
Production design
Set construction
Make-up artist
Costume design
Editing
Music
Cast
- Mark Weber
- Hans-Christian Bennewitz
- Bewährungshelfer Konrad von Henkel
- Katja von Henkel
- Oberkommissar Bülow
- Oberstaatsanwalt Meiwald
- Rechtsanwalt Dr. Kienbaum
- Kommerzienrat Dr. Josef Beck
- Gustav Seegebier
- Regisseur Krekel
- Schober
- Frau Weber (Mutter von Mark und Manfred)
- Dr. Arnold
- Leo
- Kriminalbeamter
- Richter
- Kriminalbeamter
- Senatsangestellter
- Senatsangestellter
- Kameramann
- Bunde
- Kriminaloffizier
- Polizeioffizier
- Justiz-Wachtmeister
- Metzger
- Dr. Wagner
- Pförtner
- Haftrichter
- Stadtrat Professor Bennewitz
- Frau Bennewitz
- Kriminalbeamter
- Friedhofswärter
- Polizeibeamter
- Schnittmeisterin
Production company
Commissioned by
Unit production manager
Location manager
Duration:
2210 m, 81 min
Format:
35mm, 1:1.33
Video/Audio:
s/w
Screening:
Uraufführung (DD): 06.07.1975, DDR-TV
Titles
- Reihentitel (DD) Kriminalfälle ohne Beispiel
- Originaltitel (DD) Mord im Märkischen Viertel
Versions
Original
Duration:
2210 m, 81 min
Format:
35mm, 1:1.33
Video/Audio:
s/w
Screening:
Uraufführung (DD): 06.07.1975, DDR-TV
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Außerhalb des Gebäudes erschießt Christian Bennewitz (Henry Hübchen), ein Spitzel des Verfassungsschutzes, mit Manfred Weber einen vor der Polizei fliehenden Jugendlichen aus einer benachbarten Obdachlosensiedlung. Der Sohn aus gutbürgerlichem Hause, sein Vater ist der bekannte konservative Stadtrat Professor Bennewitz (Matthias Molter), trägt den Decknamen Werner Hirschmann. Unter diesem meldet er den Vorfall über eine Geheimnummer vereinbarungsgemäß seinem „Führungsmann“, um diesen um Rat zu fragen, was er nun unternehmen soll. Doch die Person am anderen Ende der Leitung legt schweigend den Hörer auf die Gabel.
Kaum ist der mit der Untersuchung des Falls beauftragte Oberkommissar Bülow (Dieter Franke) am noch ungesicherten Tatort, beugt sich bereits der Bruder des Opfers, Mark Weber (der 27-jährige Wolfgang Hosfeld spielt den Achtzehnjährigen), über die Leiche und reibt ihm den Sand des Spielplatzes, in dem er liegt, aus dem Gesicht. Christian Bennewitz hat sich derweil in der Nobelkarosse des Immobilienhais versteckt und wird von Dr. Beck aus der Gefahrenzone gebracht. Staatsanwaltschaft und Polizei wollen im Interesse des Kapitalisten den Fall möglichst geräuschlos zu den Akten legen.
Doch Mark Weber ist überzeugt davon, dass Christian Bennewitz der Täter ist – und spürt ihm, im Besitz der Tatwaffe, nach. Diese wird ihm zum Verhängnis, als er von einer Polizeistreife gestellt – und verhaftet wird. Nun soll der Fall an die politische Polizei abgegeben werden. In der Zwischenzeit hat ein Fernsehteam die Mutter des Toten (Ruth Glöß) aufgespürt und vor die Kamera (Günter Margo) gezerrt, der Fall sorgt in der Öffentlichkeit für Schlagzeilen. Weshalb der Schrottplatzbesitzer Seegebier (Werner Senftleben) sofort den Arbeitsvertrag mit dem nun unter Brudermord-Verdacht stehenden Mark Weber kündigt.
Der bemüht sich um Hilfe von seinem Bewährungshelfer Konrad Henkel (Peter Reusse), der freilich ebenso ein Spitzel des Verfassungsschutzes ist wie seine Gattin Katja (Friedrike Aust), mit der er sich – ganz offiziell – im Fundus eines Theaters eine kleine, im wahren Wortsinn brandgefährliche Wohnung eingerichtet hat. Bei der Beerdigung Manfred Webers kommt es zu einer weiteren, von besagtem Fernsehteam aus sicherer Entfernung gefilmten gewalttägigen Auseinandersetzung zwischen den rockerähnlich auf Motorrädern anstürmenden Jugendlichen und der Polizei, bei der ein Beamter unglücklich zu Tode kommt.
Mark Weber kann flüchten und versteckt sich auf dem Schrottplatz. Er ruft bei Konrad Henkel an, der ihn mit Klamotten und Geld versorgen soll – und die Polizei hört mit. Als Katja Henkel das Gewünschte übergibt, wird Mark misstrauisch – und nimmt Katja samt ihrer Kinder als Sicherheit mit in das Fluchtfahrzeug. Als er diese beim finalen Showdown freilässt, wird er von der Polizei erschossen.
„Mord im Märkischen Viertel“ ist die achte und letzte Folge der 1967 begründeten Reihe „Kriminalfälle ohne Beispiel“, welche die Abgrenzungspolitik der SED auf die westdeutsche Entspannungspolitik unterstützen sollte. Der Gerichtsreporter Günter Prodöhl, der zwischen 1959 und 1968 die populäre „Blaulicht“-Serie inszenierte, war mit dem Anspruch angetreten, authentische Fälle aufzugreifen. Aber der nur so von Ungereimtheiten strotzende Film, gedreht in Potsdam und Umgebung, entpuppt sich als reine Propaganda, auch die am Ende eingeblendete Zeitungsmeldung ist ein Fake. Wie Jan Gympel berichtet, konnte im Dezember 1974 – ohne offizielle Genehmigung – drei Tage in West-Berlin gedreht werden, einmal durfte auch Dieter Franke mit nach Reinickendorf fahren.
Der Co-Kurator der Reihe „Schon wieder Wohnungsnot – Der Kampf ums Dach über dem Kopf“ im November 2021 im Kino der Berliner Brotfabrik: „Das Debakel um das Märkische Viertel, das mit großen Ambitionen gestartet, doch schnell zum sozialen Brennpunkt und weit über Berlin zum Inbegriff einer unmenschlichen Trabantenstadt geworden war, wollte sich die östliche Propaganda aber nicht entgehen lassen. Vorgeblich orientiert an wahren Begebenheiten, zeigt der Schwarzweißfilm aus der TV-Reihe ‚Kriminalfälle ohne Beispiel‘ West-Berlin wieder einmal als Ort voll Elends und krasser sozialer Unterschiede, in dem die herrschenden Kreise alle unter einer Decke stecken und man angesichts schießfreudiger Ordnungshüter seines Lebens nicht sicher ist. Unter der Regie des Krimispezialisten Helmut Krätzig wird die Polizeiarbeit allerdings so unrealistisch gezeigt, dass man an stille Sabotage des Propagandastückes denkt. Was das Treiben von Spitzeln und einer gelenkten Justiz angeht, vertrauten die Filmemacher ein weiteres Mal darauf, dass die Zuschauer in der DDR keine Parallelen zu den Verhältnissen zogen, unter denen sie lebten.“
Pitt Herrmann