Credits
Director
Screenplay
Director of photography
Editing
Music
Cast
- Lothar Steingruber
- Helen Steingruber
- Claudia Steingruber
- Bühler
- Frank
- Gabi
- Die alte Pfeifer
- Bauschulte
Production company
Producer
All Credits
Director
Screenplay
based on
Director of photography
Production design
Costume design
Editing
Music
Cast
- Lothar Steingruber
- Helen Steingruber
- Claudia Steingruber
- Bühler
- Frank
- Gabi
- Die alte Pfeifer
- Bauschulte
Production company
Producer
Unit production manager
Duration:
ca. 120 min
Format:
16mm, 1:1,33
Video/Audio:
Farbe, Ton
Screening:
TV-Erstsendung (DE): 12.04.1981, ARD
Titles
- Originaltitel (DE) Flächenbrand
Versions
Original
Duration:
ca. 120 min
Format:
16mm, 1:1,33
Video/Audio:
Farbe, Ton
Screening:
TV-Erstsendung (DE): 12.04.1981, ARD
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Steingruber sucht sich sofort einen neuen Job und fängt als Friedhofsgärtner beim alten und längst pensionierten Bühler an, der fast sein ganzes Leben auf dem Gottesacker zugebracht hat, sich aber einfach nicht von diesem trennen kann. Bei einem Rundgang über die Anlage entdecken sie in einer Gruft ein Waffenlager – und Lothar erkennt „seine“ Kisten wieder. Als Claudia plötzlich verschwindet, Postkarten aus dem Ausland suggerieren, dass sie die Schule geschmissen hat, forschen die Steingrubers nach dem Verbleib ihrer Tochter und bekommen heraus, dass diese sich noch in der Stadt aufhält – und als Pianistin bei einer Veranstaltung des rechtsradikalen „Vereins zur sittlichen und moralischen Erneuerung Deutschlands“ auftritt. Wie weitgespannt die Fäden der neuen Braunen sind, die von langer Hand einen Putsch vorbereiten, erfährt Lothar Steingruber im Gespräch mit Tochter Claudia. Die sich offenbar aus Frust darüber, nicht zum Musikstudium zugelassen worden zu sein, radikalisiert hat.
Zusammen mit seinem Freund Frank, dessen Gattin Gabi die Aktivitäten der Rechtsradikalen als unpolitisch verharmlost, dem alten Bühler, dem sozial engagierten Pfarrer und dem pensionierten Kriminalkommissar Bauschulte legt sich Lothar auf dem Friedhof auf die Lauer und erwischt Balke, wie er sich in der Gruft an den Waffenkisten zu schaffen macht. Doch der ist sich dank seiner guten Beziehungen zu Politik und Verwaltung sicher, ohne Anklage oder gar Verurteilung davonzukommen. Weshalb Lothar und seine Mitstreiter ein öffentliches Zeichen setzen, indem sie die Waffen aus dem Versteck in einer Art Prozession durch die Innenstadt zum Drahtzieher des Umsturzes, dem ehemaligen Oberstudienrat Dr. Wurm, bringen. Die Hoffnung, mit dieser spektakulären Aktion den befürchteten Flächenbrand gelöscht zu haben, ist trügerisch. Denn die Arbeitersiedlung soll für gewinnbringende Hochhäuser abgerissen werden, weshalb die Steingrubers fortziehen: Investor ist der mit Waffen handelnde Fabrikant Schwinghammer, der im „Erneuerungs“-Verein die Strippen zieht. Dessen Sohn ist mit Claudia Steingruber liiert...
Alexander von Eschweges „politischer Thriller“ will zeigen, „wie die Situation in der Bundesrepublik zur Zeit ist“, aber auch deutlich machen, „wie grau der Alltag geworden ist, wie die Lahmarschigkeit der Sozialdemokraten zugenommen hat und engagierte Leute nicht mehr erwünscht sind“, so der Regisseur im Gespräch mit Werner Höfer (in: „BWZ“, TV-Beilage „Bunte Wochen Zeitung“ 15/1981). Max von der Grün über die ursprünglich als TV-Dreiteiler geplante Verfilmung seines Romans „Flächenbrand“ aus dem Jahr 1979 (in: „KVR-Magazin“ des Kommunalverbandes Ruhrgebiet, Essen, im Februar 1981): „Es gibt bestimmte Nebenhandlungen, die wir nicht bringen konnten. Man kann nicht mehr in epischer Breite erzählen. So war es zum Beispiel nicht möglich, den Abriss einer Siedlung zu zeigen, auf den in meinem Roman in einem Handlungsstrang hingearbeitet wird, der aber im Drehbuch und im Film nicht zu realisieren war. So waren auch die Traumszenen, die ich in meinem Roman liebe, filmisch nicht umzusetzen.“
„Flächenbrand“ hat ästhetische Meriten, indem er wie kaum ein realistischer Spielfilm zuvor den Ruhrpott und seine Bewohner ungeschönt und klischeefrei porträtiert. Zudem hat das zweistündige Fernsehspiel filmtechnisch Maßstäbe gesetzt: bei den Außenaufnahmen auf dem „Alten Friedhof Essenberg“ in Duisburg-Homberg kam erstmals in Deutschland ein Louma-Kamerakran zum Einsatz. Die englisch-französische Entwicklung, erprobt in Richard Donners „Superman“ (1978), Lewis Gilberts „Moonraker“ (1979) und Steven Spielbergs „1941“ (1979), ermöglichte Kameramann Wolfgang Peter Hassenstein 360-Grad-Schwenks.
Pitt Herrmann