Froschkönig

DDR 1987/1988 Spielfilm

Summary


Fairytale movie based on a story by the Brothers Grimm. When the princess loses a golden ball in the well, a frog recovers the precious piece – but only under the condition that the princess has to share her meals, drinks, and her bed with him. Without thinking, the princess promises him to fulfil his demands. But when the frog enters her bed, she throws him against the wall in disgust. Suddenly, the frog turns into a handsome prince. But he cannot stay with her because she has broken her promise. The princess starts to look for him and has to pass a couple of test to get to the castle of the Frog Prince. She can only enter the castle disguised as a boy. Now she is able to fulfil her promise by working as an assistant for the cooper, the cook, and the chamberlain. Thus, the Prince is released and can marry her.

The contents of this entry were funded with the support of the DEFA-Stiftung.

 

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Heinz17herne
Heinz17herne
Die jüngste Tochter des Königs, Prinzessin Henriette, tanzt unbeschwert im Birkenwäldchen hinter dem Schloss. Beim selbstvergessenen Spiel lässt sie ihre goldene Kugel in den Brunnen fallen. Todtraurig will sie sich gerade abwenden, als sie eine arg krächzende, aber scheinbar menschliche Stimme vernimmt. Sie gehört zu einem Frosch, der Henriette anbietet, ihr das Verlorene zurückzuholen. Allerdings unter der Bedingung, dass er fortan aus ihrem Becher trinken, von ihrem Teller essen und zusammen mit ihr im Bett schlafen darf. Das Versprechen ist schnell gegeben, doch als der Frosch die goldene Kugel aus der Tiefe des Brunnens hervorgeholt hat, läuft Henriette rasch nach Hause, um noch rechtzeitig an der opulent gedeckten Tafel ihres Vaters Platz zu nehmen. Als der düpierte Vierbeiner wie versprochen einen Platz am Tisch beansprucht, schlägt Henriette ihm die Tür vor der Nase zu. Was den Zorn des Königs hervorruft: „Was Du versprochen hast, musst Du auch halten!“ Allerdings: so ganz geheuer ist dem Hausherrn nicht, als der Frosch auf den Tisch springt und sich am Becher und am Teller seiner Jüngsten zu schaffen macht.

Die angewiderte Henriette will das Tier auf keinen Fall in ihrem seidenen Bett dulden. Doch ihr Vater bleibt unerbittlich: „Der Frosch hat Dir geholfen, jetzt musst Du ihn in Deine Kammer tragen.“ Was seine Majestät höchstpersönlich überwacht. Kaum ist die Tür zum Schlafgemach geschlossen, wirft die wütende Henriette das glitschig-kalte Wesen an die Wand. Worauf es sich in einen schönen Prinzen verwandelt, den das sogleich entflammte Mädchen umarmt. Doch der Froschkönig zieht ihren Arm von seiner Schulter zurück: Wer kein Herz hat, kann nicht lieben. Und ohne Liebe geht nichts, weshalb er noch in der Nacht das Königsschloss verlässt. „So darf es nicht enden“: Henriette ist verzweifelt. Und ihr Vater setzt alle Untertanen zu Pferd, zu Esel, auf dem Kamel und letztlich auch zu Fuß in Bewegung, um den Froschkönig zurückzuholen. Ohne Ergebnis: Henriette hockt traurig am Brunnenrand und blickt in ihr verweintes Gesicht, während der Rest der Familie freudlos am Esstisch sitzt.

Die Prinzessin sieht ihr Fehlverhalten ein. Sprichwörtlich in Sack und Asche macht sie sich auf den Weg zum Froschkönig. Dabei durchschreitet sie eine wüste Kraterlandschaft. In der sich ihr die drei Elemente Feuer, Wasser und Luft (in Form eines Sturms) entgegenstellen. Henriette ist aus Erfahrung klug geworden und verspricht nichts mehr, was sie nicht halten kann. Diese Aufrichtigkeit imponiert den Elementen und schließlich wird sie vom Wind zur Zitadelle getragen, in welche sich der einsame Froschkönig zurückgezogen hat. Da kein weibliches Wesen sein inmitten eines Steinwaldes situiertes Reich der Lieblosigkeit betreten darf, ein verwirrendes Labyrinth aus Treppen, Brücken und Podesten, verkleidet sich Henriette und dient sich diversen Schlossbediensteten wie dem Mundschenk, dem Koch und dem Schmied als Laufbursche namens Heinrich an. So kann sie unbemerkt damit beginnen, ihr einstmals gegebenes Versprechen einzulösen: sie trinkt mit dem Froschkönig aus einem Becher, sie isst mit ihm von einem Teller und schläft sogar neben ihm in seinem Bett. Am Ende bemerkt der Froschkönig die wahre Identität des rotzfrechen Burschen Heinrich – und engagiert ihn als Kutscher. Wohin die Fahrt geht? Natürlich zum Schloss der Prinzessin Henriette…

„Der Froschkönig oder der eiserne Heinrich“ steht an erster Stelle der durch die Brüder Grimm gesammelten Kinder- und Hausmärchen, die der Leipziger Turm-Verlag 1907-1909 in drei Teilen edierte. Nach einer ersten Handpuppen-Verfilmung der Defa 1963, Drehbuch und Regie Carl Schröder, feierte die Neuverfilmung des Defa-Studios für Spielfilme von Brigitte Bernert (Szenarium) und Walter Beck (Buch und Regie) am 26. Juni 1988 Uraufführungs-Premiere im Colosseum Berlin. Prominent besetzt, noch zu nennen etwa Franziska Glöss-Ebermann als Florentine, Susanne Lüning als Geraldine, Thomas Wolff als Askold, Pedro Hebenstreit als Barnabas, Dieter Wien als Carbinian und Günter Schubert als Dagobert, kommt das beliebte Volksmärchen nun ohne den „eisernen Heinrich“ daher. Dafür gibt’s zur Musik Günther Fischers viel Herz und Schmerz bis zum naturgemäß wenig überraschenden Happy End am Brunnenrand. Und einen entgegen der Defa-Tradition tumber Blaublüter einmal ausgesprochen liebevollen, menschenfreundlichen König. „Froschkönig“, der Filmtitel kommt ohne den Artikel der Vorlage aus, verblüfft zudem mit technischen Finessen wie 360-Grad-Schwenks des Kameramanns Wolfgang Braumann und phantasievoller Animation über die Titelfigur hinaus.

Pitt Herrmann

Credits

All Credits

Duration:
1829 m, 67 min
Format:
35mm, 1:1,33
Video/Audio:
Orwocolor, Ton
Screening:

Uraufführung (DD): 26.06.1988, Berlin, Colosseum

Titles

  • Originaltitel (DD) Froschkönig

Versions

Original

Duration:
1829 m, 67 min
Format:
35mm, 1:1,33
Video/Audio:
Orwocolor, Ton
Screening:

Uraufführung (DD): 26.06.1988, Berlin, Colosseum