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All Pictures (5)Credits
Director
Screenplay
Director of photography
Editing
Music
Cast
- Ernst Thälmann
- Fiete Jansen
- Arthur Vierbreiter
- Martha Vierbreiter
- Krischan Daik
- Otto Kramer
- Änne Harms
- Karl Born
- Willbrandt
- Asmussen
All Credits
Director
Assistant director
Dialogue editor
Screenplay
Scenario
Director of photography
Optical effects
Still photography
Production design
Make-up artist
Costume design
Editing
Sound
Music
Conductor
Cast
- Ernst Thälmann
- Fiete Jansen
- Arthur Vierbreiter
- Martha Vierbreiter
- Krischan Daik
- Otto Kramer
- Änne Harms
- Karl Born
- Willbrandt
- Asmussen
- Kuddel Riemöller
- Hein Heber
- Sowjetischer Kapitän
- Vertreter der sowjetischen Gewerkschaften
- Sowjetischer Matrose
- Major Zinker
- Hauptmann Quadde
- Polizeisenator Höhn
- Adolf Wahlkeit
- Rosa Thälmann
- Dr. Matthies
- Peter Brinkmann
- Geheimrat Hauck
- Karl Liebknecht
- Rosa Luxemburg
- Wladimir I. Lenin
- Josef W. Stalin
- Friedrich Ebert
- Hinnerk
- 1. Arbeiter um Thälmann
- Karl
- Freese
- Eddi
- Mahlmann
- Oberst vom Geheimdienst
- Frau mit Revolver
- Hauck jun.
- McFuller
- Brandler
- 2. Arbeiter um Thälmann
- 3. Arbeiter um Thälmann
- Martin Bünse
- Hans Harms
- Frau Harms
- Emma Kramer
- Junge Arbeiterin aus Dresden
- Clara Zetkin
- Wilhelm Pieck
- Noske
- Scheidemann
- Stresemann
- Hauptmann Alland
- Berber
- Gutsbesitzer Trenow
- General Vogt
- Amerikanischer General
- Soldat im Schützengraben
- Geschäftsführer im "Kaiserhof"
- Sänger
- Russischer Emigrant
- Schwerhöriger General
- Spitzel
- Gemüsefrau
- Hauswirt
- Gefängniswärter
- Häftling
Production company
Unit production manager
Location manager
Original distributor
Duration:
3459 m, 126 min
Format:
35mm, 1:1.33
Video/Audio:
Agfa Wolfen, Ton
Screening:
Uraufführung (DD): 09.03.1954, Berlin, Friedrichstadt-Palast
Titles
- Originaltitel (DD) Ernst Thälmann - Sohn seiner Klasse
Versions
Original
Duration:
3459 m, 126 min
Format:
35mm, 1:1.33
Video/Audio:
Agfa Wolfen, Ton
Screening:
Uraufführung (DD): 09.03.1954, Berlin, Friedrichstadt-Palast
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Dabei wäre eine Einheit der Linken gerade jetzt überlebenswichtig: Konservative Kräfte sammeln die versprengten Reste der Reichswehr, formen sie zu neuen, von den Wirtschaftsbaronen finanzierten Kampfverbänden. Als die in Wilhelmshaven gegründete (Marine-) „Brigade Erhard“ nach der Niederschlagung der Bremer und Münchner Räterepubliken in Berlin einmarschiert und die politischen Führer Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg ermordet, bricht die als „Kapp-Putsch“ in die Geschichtsbücher aufgenommene Gegenrevolution endgültig im ganzen Reich aus. Und bald wieder zusammen. Was auch mit dem von „Teddy“ Thälmann ausgerufenen Generalstreik zusammenhängt. Doch den Angehörigen der illegalen, 1920 aufgelösten Milizen kam die Generosität der Sozialdemokraten zugute: in der Mehrheit bekamen sie ganz offizielle Posten in der neu gegründeten Armee der Weimarer Republik. Oder in der Polizei – auch unter sozialdemokratischen Landesregierungen wie der Hamburger und deren Polizeisenator Höhn.
Auf dem Höhepunkt der Inflation, die zu einer großen Hungersnot unter den Hamburger Arbeitern führt, erreicht ein Schiff aus Russland den Hafen der Hansestadt: Petrograder Arbeiter haben für ihre Hamburger Genossen Mehl gespendet. Doch der sozialdemokratische Polizeisenator will die Löschung des Schiffes verhindern, um den Einfluss der Kommunisten einzudämmen. Beherzt setzt „Teddy“ gegen alle Widerstände die Lagerung und spätere Verteilung der Lebensmittelvorräte durch.
Wilhelm Pieck, Walter Ulbricht (Karl Brenk), Ernst Thälmann und Clara Zetkin auf Besuch bei Lenin. Als gemeinsames Ziel wird die Einigung, ja die Einheit der Arbeiterklasse formuliert. Währenddessen mauscheln viele SPD-Genossen mit Nationalkonservativen und Militärs, um einen stärkeren Einfluss der Linkssozialisten und Kommunisten auf die Arbeiterschaft möglichst zu verhindern. In einem freilich sind sich die meisten Rechten mit den Linken einig: Das Diktat der Versailler Verträge (mit den enormen Reparationen an die Siegermächte des Ersten Weltkriegs) muss verschwinden. Und wenn es sein muss, mit Gewalt.
Im Herbst 1923 verabreden die Kommunisten in zahlreichen Bundesländern bewaffnete Aufstände. Weil, so ihr Anführer Thälmann, ein Generalstreik als alleiniges Kampfmittel nicht mehr ausreicht: Wenn alle Räder stillstehen, schadet das nur der Volkswirtschaft, die nach dem Verständnis der KPD baldmöglich nach dem Vorbild der Sowjetunion vergesellschaftet werden soll. „Wer die Dinge in Russland erlebt hat, der kann im Interesse des Proletariats nicht wünschen, dass eine solche Entwicklung bei uns eintritt“: Friedrich Ebert, seit 1913 SPD-Vorsitzender und erklärter Antikommunist, wurde 1919 zum ersten Reichspräsidenten der Weimarer Republik gewählt. Er ließ bei den ersten Anzeichen revolutionärer Aktivitäten die Reichswehr marschieren – mit Erfolg in Bayern wie in Thüringen und Sachsen. Nur der von „Teddy“ Thälmann geführte Hamburger Aufstand im Oktober 1923 führte zu einer zeitweiligen Machtübernahme durch Arbeiterräte. Doch das Vorrücken einer enormen Streitmacht zwang den Realisten Thälmann zum möglichst geordneten Rückzug...
Kurt Maetzig und sein Assistent Günter Reisch haben – in Dresden-Neustadt und Rostock - keinen „historisch-biographischen“ Film gedreht, wie die Defa-Stiftung behauptet. Sondern das Autoren-Duo Willi Bredel und Michael Tschesno-Hell hat für den Spielfilm-Zweiteiler den Lebenslauf Ernst Thälmanns zurechtgebogen, man könnte auch konstatieren: bewusst gefälscht zugunsten der zentralen, identitätsstiftenden Figur der DDR. So hat „Teddy“ im November 1918 keineswegs im Schützengraben an der Westfront gelegen, sondern war in Hamburg bei seiner Frau Rosa, die im Film praktisch gar nicht vorkommt – als nicht aus dem Heimaturlaub zurückgekehrter Deserteur. Was Willi Bredel hätte wissen müssen, war er doch jahrelanger Weggefährte des USPD-Abgeordneten Thälmann, selbst am Hamburger Aufstand 1923 beteiligt – und Autor einer 1949 edierten Thälmann-Biographie. Beide Thälmann-Filme liefern, als immerhin fünf Millionen Mark teures Auftragswerk, den Gründungsmythos des ersten antifaschistischen deutschen Staates: Nur die Vereinigung von Sozialdemokraten, Linkssozialisten und Kommunisten, wie sie später in der DDR mit der Gründung der „Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands“ (SED) vollzogen wurde, hätte die Konterrevolution und später die Ermächtigungsgesetzgebung zum Zweiten Weltkrieg verhindert.
Kurt Maetzig am 7. Juli 1955 in einem Brief an seinen Hauptdarsteller Günther Simon, der nach der Premiere einen Antrag auf Aufnahme in die SED stellte: „Es ist nicht so, dass wir der Wirklichkeit eine Propaganda gegenüberstellen, sondern im Gegenteil, unser Film ist so realistisch, so sehr Wirklichkeit, dass es in menschlicher Beziehung mehr Wirklichkeit ist als das uns umgebende Leben. Es ist gewissermaßen ein Destillat des Edelsten, Wahren und Guten, was uns beschäftigt, wenn wir das Wort Sozialismus aussprechen.“ Das zeitgenössische Publikum 1954 hat schon verstanden, warum die Szene, in der ausgerechnet Petrograder Kommunisten ihren hungernden Hamburger Genossen geholfen haben, eine verhältnismäßig große Rolle spielt: Ein Hauptgrund des wirtschaftlichen Ungleichgewichts zwischen beiden deutschen Staaten nach 1945 sind die enormen Reparationsleistungen an Russland gewesen. Die in ihrer verheerenden Wirkung durchaus dem auch von Ernst Thälmann verurteilten „Diktat von Versailles” entsprachen.
Während die Arbeiter hungern, lassen es sich die dekadenten Kapitalisten und die mit ihnen verbündeten Militärs und „Mehrheitssozialdemokaten“ gut gehen: der Schampus fließt in Strömen in den Nachtbars der Reichshauptstadt Berlin. Dass Maetzig sich zur akustischen Untermalung dieser Szene zufällig für den Hit „Ausgerechnet Bananen“ des österreichischen Librettisten und Schlagerdichters Fritz Löhner alias Beda von 1923 entschieden hat, kann ich mir nicht vorstellen: die exotische, nur mit Devisen zu bezahlende Frucht war seit Gründung der DDR absolute Mangelware, in den 1950er wie in den 1990er Jahren. Überdies verknüpft Kurt Maetzig dem Genre Spielfilm entsprechend nicht ungeschickt Zeithistorie mit privaten Geschichten wie denen von Martha und Arthur Vierbreiter oder Fiete Jansen und Änne Harms, der späteren Änne Jansen (im zweiten Teil „Führer seiner Klasse“). Übrigens sollte ursprünglich der westdeutsche Schauspieler Gustav Knuth mit der Titelrolle betraut werden. Mit dem jungen Michel Piccoli als französischer Kommunist Rouger wirkt im zweiten Teil ein späterer Weltstar mit.
Pitt Herrmann