Ich möchte kein Mann sein

Deutschland 1918 Spielfilm

Summary

Rebellious Ossi enjoys drinking, smoking and playing cards. Doctor Kersten is hired to teach the young girl more ladylike manners, but Ossi challenges him by changing her role: She disguises herself as a gentlemen, and subsequently visits a nightclub. There she meets the unknowing Kersten, with whom she spends the evening chasing girls and drinking heavily. Both ‘men’ feel attracted to each other, which finally leads to a fateful kiss between them. The next morning, Ossi and Kersten wake up in each other’s bed. After Ossi reveals her true identity, she and Kersten embrace.

 

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Falk Schwarz
Warum Mannsein so anstrengend ist
Ossi (Ossi Oswalda) verkleidet sich als Mann und scheitert am Hemdkragen: sie zerrt und reißt, hilft mit dem ganzen Körper nach, verbiegt sich und kriegt den Kragenknopf doch nicht zu. Er ist zu winzig, das Knopfloch zu eng, der Hals zu dick. Dann bindet sie eine Fliege. Die Schleife um die Finger gedreht, doch sie hängt schlaff herunter. Der zweite Versuch scheitert ebenfalls. Was macht sie? Sie nimmt eine vorgebundene Fliege und lässt sie mal eben am Gummiband schnappen. Zwischentitel: „Ein Mann hat’s nicht leicht“. Aber dann legt sie los im Mäusepalast! Ossis Frack sitzt, sie posiert als eleganter Herr, ihr Hauslehrer Kersten (Curt Goetz) erkennt sie nicht, sieht in ihr nicht die zu bändigende Schülerin, sondern einen Kumpel, einen Burschen (obwohl ihr rundlich-feminines Gesicht sie Lügen straft) und wie es so geht nach viel Alkohol und schweren Zigarren, als sie Brüderschaft trinken, küssen sie sich. Ein Mann küsst einen Mann! Was heute eher Straßenbild ist, hat damals zu Entsetzen, Empörung, Verwunderung und Lachsalven geführt. Die Leute sollen - so heißt es in einer damaligen Kritik - gewiehert haben vor Vergnügen. - Lubitsch war 26 Jahre alt, als er diese Posse in den UFA-Ateliers in Berlin drehte. Ossi ist eine emanzipierte junge Frau, die raucht, mit Männern pokert, den Mitspielern die Zunge rausstreckt, in der Wohnung aufreizend tanzt und sich fragt: „Warum bin ich nicht als Mann auf die Welt gekommen?“ Und da nun erlebt sie im Mäusepalast, wie sich die Frauen um den „Mann“ Ossi scharen, ihn herausfordern, sodass ihr irgendwann klar wird: Mann sein ist anstrengend. Das ist Slapstick, temporeiches Vergnügen, hat gelegentlich eine „tiefgründige Oberflächlichkeit" (Göttler), bleibt aber eher eine 45 minütige höchst amüsante Farce, die aber zeigt, wie scharf und genau Lubitsch menschliches Verhalten beobachtete. Als der „Mann“ Ossi sich schnupfen möchte, hat er/sie kein Taschentuch dabei, sondern muss es sich von „ihm“ ausleihen. Schöne verdrehte Welt! Ein „kleiner“, frivoler Lubitsch. Der "große" Lubitsch lässt sich erahnen.

Credits

Director

Director of photography

Cast

Producer

All Credits

Director

Director of photography

Production design

Cast

Producer

Original distributor

Shoot

    • Ufa-Union Atelier Berlin-Tempelhof
Duration:
3 Akte, 907 m, 44 min bei 18 b/s
Format:
35mm
Video/Audio:
s/w, stumm
Censorship/Age rating:

Zensur (DE): Juli 1918, 41975, Jugendverbot;
Zensur (DE): 17.10.1921, B.04477, Jugendverbot

Screening:

Uraufführung (DE): Oktober 1918, Berlin

Titles

  • Originaltitel (DE) Ich möchte kein Mann sein

Versions

Original

Duration:
3 Akte, 907 m, 44 min bei 18 b/s
Format:
35mm
Video/Audio:
s/w, stumm
Censorship/Age rating:

Zensur (DE): Juli 1918, 41975, Jugendverbot;
Zensur (DE): 17.10.1921, B.04477, Jugendverbot

Screening:

Uraufführung (DE): Oktober 1918, Berlin

Digitalisierte Fassung

Duration:
45 min
Format:
DCP 2k, 1:1,33
Video/Audio:
s/w, 2.0

Prüffassung

Duration:
45 min
Format:
DVD, 4:3
Video/Audio:
s/w, Stereo
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 08.08.2006, 107031, ohne Altersbeschränkung

Screening:

Veröffentlichung (DE): 20.11.2006