Summary
Michael Haneke's ensemble film portrays a family: In Calais, the aging, well-off Georges Laurent is living under one roof with several generations of his family. Among them are his daughter Anne, who leads the family-owned construction company, her fiancé as well as her grown-up son Pierre. Also George's son Thomas, married for a second time, lives in the family mansion with his wife and their child. His teenage daughter Eve from his first marriage also belongs to the family. They are all served by the Moroccan couple Rachid and Jamila, who the family took in because of the unbearable conditions in the refugee camp. Together the Laurents play happy families to hide that underneath it all, things are starting to fall apart: After an employee work accident, Anne considers selling the family business, Eve finds out that her father is leading a double life, Pierre is suffering from depression and George has become weary of life. Now, he is in desperate need of someone willing to assist his dying.
Comments
You have seen this movie? We are looking forward to your comment!
Login or register now to write a comment.
Die Reaktionen in Cannes und nach der Deutschen Erstaufführung am 25. Juni 2017 beim Filmfest München waren gemischt. Haneke wurde vorgeworfen, sich im Sujet zu wiederholen, insbesondere Isabel Huppert hätte man schon sadistischer gesehen, so in der mit dem „Großen Preis der Jury“ 2001 in Cannes ausgezeichneten Jelinek-Adaption „Die Klavierspielerin“. Ist nachvollziehbar, aber als international besetzter Ensemblefilm kann „Happy End“ bestehen, auch wenn ich etwa Franz Rogowski („Transit“, „In den Gängen“) schon ausdrucksstärker gesehen habe. Im Mittelpunkt steht der kongenial von Jean-Louis Trintignant verkörperte lebensmüde Patriarch, der sich einst aus seiner Firma zurückgezogen hatte, um seine unheilbar kranke Gattin zu pflegen und schließlich ihr jahrelanges Leiden wie sie es herbeigesehnt hat durch Ersticken zu beenden. Nun will er selbst nicht mehr weiterleben, hat Angst vor der sich allmählich am Horizont abzeichnenden Demenz und der damit verbundenen eigenen Hilflosigkeit.
Michael Haneke zeigt einmal mehr die Gefühlskälte einer Großfamilie, wahrt wie gewohnt die Distanz eines scheinbar Unbeteiligten. Und doch verrät er Empathie für die Furcht des Patriarchen, in den nächsten Jahren mit fortgeschrittener Krankheit seine Selbstbestimmung zu verlieren: der gesellschaftlich tabuisierte und von Georges' Kindern geächtete Freitod zieht sich wie ein Roter Faden durch die Laurentsche Familiengeschichte. Michael Haneke im Gespräch mit Julia Dettke in der FAZ vom 2. Oktober 2017: „Nicht ich schau grausam auf die Welt, die Welt ist halt so, wie sie ist: widersprüchlich und schwierig. Wenn dann jemand versucht, etwas von dieser schwierigen Widersprüchlichkeit einzufangen, wird ihm das schon als Zumutung oder Grausamkeit angerechnet.“
Pitt Herrmann