Credits
Director
Screenplay
Director of photography
Editing
Music
Cast
- Dorfpolizist Horst Krause
- Elsa Krause
- Meta Krause
- Albert
- Rolf-Dieter Schlunzke
- Dr. Jessen
- Herr Kasunke
- Rudi Weissglut
- Clemens
- Corinna Edelmann
Production company
Producer
All Credits
Director
Script supervisor
Screenplay
Director of photography
2nd Camera unit
Lighting design
Production design
Make-up artist
Editing
Sound
Music
Cast
- Dorfpolizist Horst Krause
- Elsa Krause
- Meta Krause
- Albert
- Rolf-Dieter Schlunzke
- Dr. Jessen
- Herr Kasunke
- Rudi Weissglut
- Clemens
- Corinna Edelmann
- von Wohllebe
- Meta Krauses Nachbarin
Production company
Commissioned by
Producer
Shoot
- 18.06.2014 - 19.07.2014: Brandenburg, Leipzig, Rostock, Paris
Duration:
88 min
Video/Audio:
Farbe, Stereo
Screening:
TV-Erstsendung (DE): 07.11.2014, ARD
Titles
- Originaltitel (DE) Krauses Geheimnis
Versions
Original
Duration:
88 min
Video/Audio:
Farbe, Stereo
Screening:
TV-Erstsendung (DE): 07.11.2014, ARD
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Als „Hotti“ in seinem Gasthof eintrifft, bewirtet seine Schwester Elsa gerade eine Busladung aus Köln. Ausgerechnet aus der Stadt, wo jetzt die Dritte im familiären Bunde, beider Schwester Meta, der Liebe zum Taxifahrer Rudi wegen hingezogen ist und nun mit Nachnamen Weissglut heißt. Der Horst Krauses Stimmung exakt wiedergibt: er kann die Fahnenflucht Metas an den Rhein immer noch nicht fassen und nimmt die Grüße, übermittelt von einer Kölner Nachbarin, höchst missmutig entgegen. Sind diese doch verbunden mit einem Gutschein über zwei Freiflüge in die Domstadt: dabei sind alle drei Krause-Geschwister doch noch nie geflogen!
30 Euro pro Nacht, Frühstück extra: besagter, wie sich später herausstellt, exakt 50-jähriger Mann mit Seesack steht plötzlich in der Tür und fragt nach einem Zimmer. Er heiße Albert und sei viel herumgekommen in der Welt, was sein Reisepass bestätigt, den sich „Hotti“ zur Sicherheit gleich zeigen lässt. Und sich über die weiteren Namenszusätze Cäsar Nicolaus wundert. Wie auch darüber, dass dieser Albert, der offenbar von seiner Frau verlassen worden ist, ein äußerst hilfsbereiter Zeitgenosse ist und Elsa, welche die Wirtschaft nun allein wuppen muss, in der Küche zur Hand geht. Sucht er etwa Arbeit? Will er gar hier im Brandenburgischen sesshaft werden? Jedenfalls ist dem Wirt und Polizisten in Personalunion nicht entgangen, dass sein neuer Gast und die junge Ärztin Dr. Ramona Jessen liebevolle Blicke ausgetauscht haben, als Letztere die Einzelheiten für ein großes Universitäts-Absolvententreffen auf Krauses Hof mit Elsa besprochen hat.
Dabei hat sich Krauses bester Freund Rolf-Dieter Schlunzke nicht nur Hals über Kopf in die Medizinerin verliebt, sondern sich auch noch in den Kopf gesetzt, mit ihr alsbald eine Familie zu gründen. Weshalb er im baufälligen Gutshaus, das er für nur einen Euro von der Gemeinde erworben hat mit der Auflage, es zu restaurieren, zuerst ein Kinderzimmer herrichtet. Ausgerechnet jetzt zieht es den frühverrenteten Tischler Kasunke nach Schweden, wo die Nachfrage nach guten Handwerkern groß sein soll.
Krauses Stirnrunzeln wird stärker, je mehr der Fremde in Rätseln spricht. Jedenfalls interessiert sich Albert auffällig für ein Ereignis im Sommer 1961, als mit einem Zirkus-Gastspiel auch eine attraktive Tiger-Dompteuse namens Sophia Pirandelli in das Blickfeld des als unverbesserlicher Hagestolz geltenden Horst Krause geriet. Ist diese kurze, aber offenbar heftige Liaison nicht ohne Folgen geblieben? „Hotti“ kramt auf dem Dachboden in verstaubten Andenken – und kann sich plötzlich vorstellen, auf seine alten Tage so kurz vor der Pensionierung doch noch Vater zu werden. Das Geburtsdatum aus dem Reisepass Alberts jedenfalls spricht dafür.
Da hilft nur noch die Flucht – gen Westen. Doch auf dem Flughafen hat Horst Krause rasch die Nase voll – bzw. die Kehle trocken: Wenn er schon kein Bier im Geschenkkorb nach Köln mitnehmen darf, hätte er die Flasche doch wenigstens im Wartebereich gerne geleert. Köln läuft ihm nicht weg – aber vielleicht Sohn Albert? Der hilft Schlunzke beim Renovieren seiner Villa, als Horst und Elsa unverrichteter Dinge wieder heimkehren. Und nicht nur das: mit den Kindern zusammen baut Albert ein Floß für den Dorfteich, aus dem er zuvor den einen oder anderen leckeren Schlei gefischt hat zur besonderen Freude der Frau Doktor. Die ihre einstigen Kommilitonen an der Medizinischen Fakultät nun zum großen Alumni-Treffen in Schönholz erwartet. Mit Wolfgang von Wohllebe hat sich ein besonders hochnäsiges Exemplar schon in Schlunzkes Villa unbeliebt gemacht. Als auch die anderen sich so weltgewandt gebenden Akademiker ein ähnliches Verhalten an den Tag legen, hält „Hotti“ seine sicherlich bisher längste Ansprache – und die affektierte Gesellschaft folgt dem Blaublütigen zum besten Italiener Berlins.
Nachdem erneut Post aus Köln eingetroffen ist, geht’s dann doch in den Flieger, samt Schlunzke, denn der gehört schließlich zur Familie: nach Paris, zum Picknick im Grünen unterm Eiffelturm zur zünftigen Feier des ersten Hochzeitstages von Meta und Rudi…
In „Krauses Geheimnis“, dem vierten so detailverliebten wie humorvoll-menschelnden Solo des einstigen „Polizeiruf 110“-Hauptwachtmeisters Horst Krause aus der Feder Bernd Böhlichs, geht es weniger um (n)ostalgische Reminiszenzen im schönen Umland der neuen alten Hauptstadt als um familiäre Bande. Höhepunkt dieses besonderen, knapp neunzigminütigen Heimatfilms, der in der als Stadt der Liebe geltenden Seine-Metropole endet, ist eine Brandrede Horst Krauses für die nur auf den ersten Blick langweilige Provinz und ihre liebenswert-skurrilen Bewohner. Und zugleich eine pointierte Ärzte-Satire, die an Witz und Schärfe mit denen des französischen Theatermachers Moliere mithalten kann.
Pitt Herrmann