Credits
Director
Production company
All Credits
Director
Production company
Original distributor
Duration:
365m, 13 min
Format:
35mm
Video/Audio:
Orwocolor, Ton
Titles
- Originaltitel (DD) Film von gestern
- Weiterer Titel (DD) Träumt für morgen
Versions
Original
Duration:
365m, 13 min
Format:
35mm
Video/Audio:
Orwocolor, Ton
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Ein knappes Vierteljahrhundert später ist aus dem begeistert mitgehenden Kind vor der Kamera Heiner Sylvesters eine gestandene dreißigjährige Frau geworden, die bereits auf ein bewegtes Leben zurückblicken kann. Als Verkäuferin in einer staatlichen Kohlenhandlung, als geschiedene, aber neu liierte Mutter von sechs Kindern. Auf Roland Steiners Frage nach ihren Wünschen damals und heute weiß sie nur eine Antwort: Alles für den eigenen Nachwuchs, nichts für sich selbst.
Ihr Kindheitstraum Süßwaren-Verkäuferin habe sich nicht verwirklichen lassen, aber ihr Beruf sei schon in Ordnung. Mehr noch: Sie ist zufrieden mit ihrer Arbeit und ihrem Leben. Große Wünsche für sich selbst wie ein Auto oder ein Boot habe sie nicht. Wenn sie sich ‘was für ihre Kinder wünschen könnte: Sie sollen es einmal besser haben, nicht so früh eigene Kinder bekommen, sondern erst etwas von der Welt sehen.
„Film von gestern“ blickt binnen erstaunlich abwechslungsreicher dreizehn Minuten immer wieder auf die in Schwarzweiß gefilmten Reaktionen der Kinder von 1956 auf den Puppenspieler und seine kleinen Geschichten zurück, folgt der Protagonistin an ihren Arbeitsplatz und der vielköpfigen Familie in die eigenen vier Wände. Die nun vom Sofa aus den alten Film mit Mutter Brigitte sieht und kommentiert: Dabei kommen, so lässt sich Roland Steiner als Sprecher aus dem Off vernehmen, bei Brigitte Großmann alte Kindheits-Erinnerungen hoch. Wie die Verabschiedung des nordvietnamesischen Partei- und Staatsführers Hồ Chí Minh vom Zentralflughafen Schönefeld mit der kleinen Jungpionierin Brigitte als Blumenmädchen.
Während der Dreharbeiten heiratet Brigitte Großmann ein zweites Mal und erwirbt im Abendstudium den Facharbeiter als Wirtschaftskauffrau. Warum Roland Steiner gerade diese Frau für seinen „Film der Wiederbegegnung“ ausgewählt hat, beantwortet der Drehbuchautor, Texter, Regisseur und Sprecher laut Sabine Schulz („Neues Deutschland“ vom 27.5.1989) so: „Sie hat das Leuchten aus ‚Träumt für morgen‘ in den Augen behalten.“
Pitt Herrmann