Das süße Mädel
Quelle: Deutsches Filminstitut - DIF / Sammlung Neumayer
Tonbild zum Duett "Das süße Mädel" (auch "So g'wachsen wie a Bamerl") aus dem Ersten Akt von Heinrich Reinhardts erster Operette "Das süße Mädel". Bei ihrer Uraufführung 1901 war die Operette ein großer Erfolg. Dies ist eines von vier Tonbildern aus der Sammlung Neumayer im Deutschen Filminstitut, von denen keine Original-Nitratkopie mehr existiert, weshalb die hier zu sehenden Filmaufnahmen durch veraltete Reproduktionstechnologien aus den 1970er Jahren beeinträchtigt sind. Zu hören ist dazu eine sehr hohe weibliche Stimme, die die Vorzüge wohlgeformter Mädchen aus Wien besingt. Dem Deutschen Filminstitut gelang es im Juli 2014 die passende, filmbegleitende Duske Schellackplatte auf einer Auktion zu erwerben. Das Label besagt, dass es sich bei dem Film um die Duske Produktion Nr. 221 handelt. Wie auf allen Duske Platten steht auf dem Label der Systemname Cinephon.
Tonbild ist eine Bezeichnung für frühe Kinofilme mit Synchronton (aufgezeichnet und abgespielt im Nadeltonverfahren). In Deutschland begann die Produktion von Tonbildern um 1903: Die Kamera filmte Schauspieler im Playback-Verfahren zu einer auf Schellackplatte vorliegenden Tonaufnahme. In der Kinovorführung wurde der (normalerweise noch handgekurbelte) Projektor mit dem Grammophon synchronisiert. Die kurzen Filme zeigten vorzugsweise beliebte Musikstücke aus Oper, Operette und Revue. Es entstanden sogar spezielle Tonbild-Theater für das extrem populäre Genre. Noch vor Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 endete die kurze Ära des Tonbildes wieder. Um 1908 in großer Zahl gedreht, gehören sie heute zu den Raritäten des frühen Filmerbes.