Credits
Director
Screenplay
Director of photography
Editing
Music
Cast
- Polizistin Lena Jörning
- Claas Simon
- Kriminalkommissar
- Kriminalpolizistin
- Bruno Massmann
- Evelyn Simon
Production company
Producer
All Credits
Director
Assistant director
Screenplay
Director of photography
Assistant camera
Lighting design
Set design
Prop master
Make-up artist
Costume design
Editing
Sound
Sound assistant
Casting
Music
Cast
- Polizistin Lena Jörning
- Claas Simon
- Kriminalkommissar
- Kriminalpolizistin
- Bruno Massmann
- Evelyn Simon
Production company
in co-production with
Producer
Producer (TV)
Line producer
Unit production manager
Shoot
- 11.02.2006 - 23.03.2006: Finnland
Duration:
90 min
Format:
DigiBeta, 16:9
Video/Audio:
Farbe, Ton
Screening:
Uraufführung (DE): 08.10.2006, Hamburg, Filmfest;
TV-Erstsendung: 09.03.2007, Arte
Titles
- Originaltitel (DE) Vom Ende der Eiszeit
Versions
Original
Duration:
90 min
Format:
DigiBeta, 16:9
Video/Audio:
Farbe, Ton
Screening:
Uraufführung (DE): 08.10.2006, Hamburg, Filmfest;
TV-Erstsendung: 09.03.2007, Arte
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Nun steht sie vor der ersten Leiche ihres Berufslebens – tiefgefroren im winterlichen Eis der Ostsee: Die Tote ist ausgerechnet ihre Schwester Evelyn Simon, die vor ein paar Monaten aus heiterem Himmel und ohne jede Erklärung ins Dorf zurückgekehrt war. Lena ist geschockt, was freilich erst auf den zweiten Blick erkennbar ist. Obwohl sie sich die ganze Zeit hartnäckig dagegen gesträubt hat, mit ihrer Schwester zu sprechen, sie auch nur besuchsweise zu sehen.
Auf die eher unterkühlte, in sich gekehrte und geradezu stoisch wirkende Lena bricht nun einiges ein – und manches zusammen. Sie meldet den Fall dem Hamburger Polizeipräsidium, das ein zweiköpfiges, ziemlich überhebliches – und dazu noch namenloses - Kripo-Team schickt, dessen Arroganz bei den Dorfbewohnern eine einhellige Reaktion hervorruft: Sämtliche Rolläden werden heruntergezogen.
Evelyn ist ermordet worden, wie bereits die erste notdürftige Obduktion des Pathologen (Peter Faerber) in der Küche des Dorfschlachters (starke Bilder: Jo Heim) ergibt. Während die Hamburger nur in eine Richtung ermitteln und den zu Jähzorn neigenden Gatten der Toten, Klaas Simon, der unter zeitweiligem Gedächtnisverlust leidet, verdächtigen, kehren bei Lena schmerzhafte Erinnerungen an die gemeinsame Kindheit zurück gepaart mit Scham- und Schuldgefühlen: Als kleines Mädchen hat sie ihrer Schwester, die wahrscheinlich vom Vater sexuell missbraucht worden ist, nicht helfen können.
Steht Lena deshalb der Welt so zurückhaltend, ja misstrauisch und abweisend gegenüber? Auch als Bruno Massmann, ihr langjähriger Verlobter, plötzlich mit einer Perlenkette als Geschenk und dem seit langem ersehnten Heiratsantrag herausrückt, kann sie sich nicht ungetrübt freuen: Warum ausgerechnet jetzt? Was hat Bruno mit dem Mord an ihrer Schwester zu tun?
Langsam schmilzt nicht nur das Eis, das Evelyns Körper umfangen hielt, sondern es schmelzen auch die Fassaden des Dorfes und seiner wortkargen Bewohner – und damit auch die psychische Lähmung Lenas: Sie stellt sich der Vergangenheit und spürt, sich der Eiszeit entledigen und die alten Lügen hinter sich lassen zu können...
Gedreht im Februar und März 2006 im finnischen Oulu sowie in Wien und Umgebung basiert „Vom Ende der Eiszeit“ auf Motiven des 1990 bei Rowohlt erschienenen Kriminalromans „Schnee im Dezember“ des „WAZ“- und „Zeit“-Journalisten Horst Bieber (Essen 1942 – Hamburg 2020), der sich auch als Sachbuch- und Kriminalromanautor einen Namen gemacht hat.
Der spannend inszenierte Fernsehkrimi des Grimme-Preisträgers Friedemann Fromm („Unter Verdacht“, 2003) verlangt Veronica Ferres ganz neue Facetten ab. Der Münchner Kinostar gehört seit den Erfolgsstreifen „Das Superweib“ (1995) von Sönke Wortmann und „Rossini“ (1996) von Helmut Dietl zu den begehrtesten Schauspielerinnen in Deutschland, drehte 2003 sowohl „Annas Heimkehr“ von Xaver Schwarzenberger (Bayerischer Filmpreis) als auch „Stärker als der Tod“ von Nikolaus Leytner. Hier beweist sich Veronica Ferres als enorm wandlungsfähige Schauspielerin, wie ich sie zuvor noch nicht auf dem Bildschirm sah. Die emotional sehr dichte Rolle der gehemmten, beinahe stummen und widersprüchlichen jungen Polizistin, die sich an der eigenen Vergangenheit abarbeitend zu einer starken Persönlichkeit entwickelt, gehört zu ihren bisher menschlich anrührendsten Rollen-Verkörperungen.
Pitt Herrmann