Die Hessische Filmförderung (HFF)

Quelle: Hessische Filmförderung
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Organisation

Die Hessische Filmförderung (HFF) setzt sich zusammen aus der Kulturellen Filmförderung des Landes Hessen (HFF-Land) und der Hessischen Rundfunk Filmförderung (HFF-hr). Träger der HFF sind das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst, der Hessische Rundfunk und das Film- und Kinobüro Hessen. Seit 1997 arbeiten beide Förderungen – unter Leitung der Geschäftsführerin Maria Wismeth und der Co-Geschäftsführerin Dr. Verena Metze-Mangold – unter einem Dach in Frankfurt am Main. Von der Projektentwicklung über die Finanzierung bis zur Verwertung: Die gemeinsame Geschäftsstelle im Bertramshof des Hessischen Rundfunks ist ein fester Ansprechpartner für Filmschaffende und Kinobetreiber.

Mit einem Etat von rund 2,1 Mio. Euro stellt sich die HFF der Spannung zwischen dem Kulturgut und der Ware Film. Ihr Augenmerk gilt vor allem der künstlerischen Qualität und der inhaltlichen Relevanz. Ihr Ziel ist es, interessanten Filmen eine Chance zu geben. Dabei legt sie großen Wert auf ein klares, erfolgversprechendes Verwertungskonzept. Seit über 20 Jahren fördert die HFF Riskantes und Interessantes, Innovatives und Experimentelles. Ihr klar kulturelles Profil, das Internationalität mit Wurzeln in der Region und individueller Handschrift verbindet, hat der hessischen Film- und Kinoszene mit den Boden bereitet.

 

Aufgaben

Die HFF unterstützt seit über 20 Jahren Filme aller Genres, Längen und Formate sowie Filmfestivals und Veranstaltungen mit Zuschüssen. Ein Bezug der Projekte zum Bundesland Hessen ist Voraussetzung.

Der Bereich Produktionsförderung unterstützt Drehbuch, Produktionsvorbereitung, Produktion, Postproduktion und Vertrieb und Verleih. Weiterhin werden Stipendien für Fortbildung vergeben und Hochschulabschlussfilme gefördert.

Der Bereich Abspielförderung umfasst die Unterstützung von Filmfestivals, Filmreihen und -veranstaltungen und Kinoinitiativen und -projekte.

Drei unabhängige Jurys (HFF-Land, HFF-hr, HFF-Land-Abspiel) entscheiden über die Höhe der Fördergelder.

Bei der HFF angesiedelt ist die Film Commission Hessen, eine landeseigene Serviceeinrichtung, die Produzenten, die in Hessen drehen wollen, auf komfortable Weise Drehorte zugänglich macht. Per Online-Recherche können sie sich über das zum Drehen notwendige Branchen-Know-how informieren und sich persönlich über den Produktionsstandort beraten lassen.

Eine weitere zentrale Säule für die hessische Film- und Kinoszene ist der jährlich verliehene Hessische Film- und Kinopreis und der Hessische Fernsehpreis. Die Geschäftsstelle der HFF nimmt die Bewerbungen in folgenden Kategorien entgegen: Hessischer Filmpreis, Hessischer Hochschulfilmpreis, Hessischer Kinopreis, Hessischer Filmkunstpreis, Hessischer Drehbuchpreis, Hessischer Fernsehpreis. Für die Bewerbung ist in allen Kategorien ein Hessenbezug notwendig.

Kommunikation und Kooperation

Als Kommunikationszentrum und Impulsgeber für strukturelle Maßnahmen hat die HFF ihr klassisches Aufgabenfeld erweitert. Im medienpolitischen Zusammenhang stellt sie sich der öffentlichen Diskussion um inhaltliche und wirtschaftliche Aspekte der Filmproduktion. Sie berät über Finanzierungsmöglichkeiten im nationalen und internationalen Rahmen, begleitet Projekte bis zur Fertigstellung, organisiert Premieren und vermittelt Kontakte.

Auch im Bereich der Stoffentwicklung und Ausbildung engagiert sich die HFF seit einigen Jahren verstärkt. Mit ihren Kooperationspartnern verwirklicht sie das DrehbuchCamp in Wiesbaden und Freiburg, das zweimal jährlich Workshops und Seminare veranstaltet. Mit Stipendien, die im Rahmen eines üblichen Förderantrags an die HFF vergeben werden, ermöglicht sie die Teilnahme an Kursen zu Drehbuchentwicklung und Produktion.

Historie

1982 schließen sich Hessische Filmemacher und Kinobetreiber zum Filmbüro Hessen e.V. (später: Film- und Kinobüro Hessen e.V.) zusammen. Sie verstehen sich als politische Vertretung der unabhängigen Filmproduktion und verfolgen als Hauptziel, die Grundlagen für eine hessische Filmförderung zu schaffen.

Die kulturelle Filmförderung kann 1984 bei der Landesregierung politisch durchgesetzt werden. Das Filmbüro fungiert als politischer Träger, um möglichst große Unabhängigkeit vom Geldgeber Hessen zu gewährleisten.

Am 2. Oktober 1985 unterzeichnet die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Dr. Vera Rüdiger, die vorläufigen Richtlinien zur "Kulturellen Filmförderung in Hessen". Der Etat des Jahres 1985 beträgt 1,1 Millionen Mark.

1990 wird der Hessische Film- und Kinopreis eingeführt. Der Hessische Kinopreis wurde bereits 1989 an 12 Kinos vergeben.

Anfang 1996 handeln Vertreter des Filmbüros Hessen, der AG Dokumentarfilm, des Landes Hessen und des Hessischen Rundfunks die Richtlinien für eine "Hessische Rundfunk Filmförderung" aus. Die Mittel stammen aus dem sogenannten 2%-Anteil, der dem hr aus den Rundfunkgebühren für kulturelle Sonderprojekte zufließt und den er seit 1995 u. a. für Filmförderung ausgibt. Damit wird der Grundstein für ein erweitertes Förderkonzept in Hessen gelegt.

Im Juni 1996 tagt zum ersten Mal die Jury der hr-Filmförderung. Im Sommer 1997 bezieht die neue gemeinsame Geschäftsstelle der Hessischen Filmförderung (HFF) die Räume des hr im Bertramshof, um eine enge und unbürokratische Zusammenarbeit beider Förderungen zu ermöglichen.

Um die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes zu entwickeln, wird aus der Geschäftsstelle heraus 2001 location-hessen (später Umbenennung in: Film Commission Hessen) gegründet. Im selben Jahr startet die Landesregierung das wirtschaftliche Programm HessenInvestFilm aufgelegt mit einem Volumen von 7,5 Millionen Euro und angesiedelt bei der Investitionsbank Hessen.

Seit 2005 ist die Zuständigkeit für die kulturelle und wirtschaftliche Film- und Kinoförderung des Landes Hessen im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst gebündelt: HFF-Land und HessenInvestFilm zusammen unter einem politischen Dach.

Im gleichen Jahr richtet das Land einen gesonderten Topf für Hochschulabschlussfilme ein. Den Studierenden werden in einer Kooperation von Land, HFF und Hochschulen Mittel zur Finanzierung ihrer Abschlussfilme zur Verfügung gestellt.

Erfolge HFF-geförderter Filme

Allein in vier Wänden (2007) – Regie: Alexandra Westmeier - Kritikerpreis "Semaine de la Critique" beim Internationalen Filmfestival von Locarno, Bester Dokumentarfilm beim Filmfestival Max-Ophüls-Preis, Aufführung beim Sundance Film Festival

Full Metal Village (2006) – Regie: Sung-Hyung Cho – Max-Ophüls-Preis, Hessischer Filmpreis

Monks – The Transatlantic Feedback (2006) – Regie: Dietmar Post, Lucía Palacios – Adolf-Grimme-Preis 2008

Mr. Schwartz, Mr. Hazen & Mr. Horlocker (2005) – Regie: Stefan Müller - 2. Preis beim Internationalen Filmfestival von Cannes in der Sektion "Cinéfondation"

Weltmarktführer – Die Geschichte des Tan Siekmann (2005) – Regie: Klaus Stern - Herbert Quandt Medien-Preis, Adolf-Grimme-Preis

Kiss and Run (2005) – Regie: Annette Ernst – Adolf-Grimme-Preis

Rain is Falling (2004) – Regie: Holger Ernst - Kurzfilmpreis beim Filmfestival Max-Ophüls-Preis, Nominierung für den Europäischen Filmpreis

Bungalow (2003) – Regie: Ulrich Köhler – Preis der Deutschen Filmkritik als bestes Spielfilmdebüt

Absolut Warhola (2001) – Regie: Stanislaw Mucha – Preis der Deutschen Filmkritik als bester Dokumentarfilm, Adolf-Grimme-Preis

Black Box BRD (2001) – Regie: Andres Veiel – Europäischer Filmpreis, Deutscher Filmpreis, Hessischer Filmpreis, Bayerischer Filmpreis

• Der Geschmack der Kirsche (1997) – Regie: Abbas Kiarostami – Goldene Palme bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes

Quest (Kurzfilm) (1996) – Regie: Tyron Montgomery, Produktion: Thomas Stellmach – Oscar für den besten Kurzfilm

Der Totmacher (1995) – Regie: Romuald Karmakar – Hessischer Filmpreis, Deutscher Filmpreis, Bayerischer Filmpreis

 

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