Weitere Namen
Paul Rudolf Parsifal Adlon (Geburtsname)
Darsteller, Regie, Drehbuch, Kamera, Bauten, Schnitt, Musik, Produzent
München Los Angeles, Kalifornien, USA

Biografie

Percy Adlon, geboren am 1. Juni 1935 in München, aufgewachsen in Ammerland am Starnberger See, studiert von 1954 bis 58 Studium an der Münchner Maximilians-Universität Theaterwissenschaft, Germanistik und Kunstgeschichte. Bereits zu dieser Zeit nimmt er Schauspiel- und Gesangsunterricht und engagiert sich als Mitglied einer studentischen Theatergruppe. Nach seinem Studienabschluss ist er als Schauspieler und Radiosprecher sowie als Autor und Herausgeber literarischer Beiträge beim Bayerischen Rundfunk tätig.

Ab 1970 realisiert er für das Bayerische Fernsehen (unter anderem für die Reihe "Unter unserem Himmel") und die ARD zahlreiche Dokumentationen, bei denen er sich vor allem mit künstlerischen und gesellschaftlichen Themen befasst. Zu Adlons bekanntesten Arbeiten dieser Phase gehört das einstündige Künstlerporträt "Tomi Ungerers Landleben", das zugleich den Beginn seiner langjährigen Zusammenarbeit mit der Produzentin Benigna von Keyserlingk markiert.

Im Jahr 1978 gründet Percy Adlon gemeinsam mit seiner Frau Eleonore die Produktionsfirma pelemele FILM GmbH. Gleich für ihren ersten Fernsehfilm, das Dokudrama "Der Vormund und sein Dichter" über den Schriftsteller Robert Walser, werden die beiden mit dem Grimme-Preis in Gold ausgezeichnet.

Mit "Céleste", einer Filmbiografie über die Haushälterin und Vertraute von Marcel Proust, legt Adlon 1981 seinen ersten Spielfilm vor. Im Jahr darauf wird er für den Spielfilm "Fünf letzte Tage", über die Widerstandskämpferin Sophie Scholl, beim Bayerischen Filmpreis als Bester Regisseur geehrt. Einen großen Erfolg kann Adlon 1985 mit der eigenwilligen Love Story "Zuckerbaby" feiern: Die Geschichte einer einsamen, korpulenten Frau, die sich in einen wesentlich jüngeren, leicht kauzigen U-Bahn-Fahrer verliebt, erhält sehr positive Kritiken, wird für den Deutschen Filmpreis nominiert und bringt der Hauptdarstellerin Marianne Sägebrecht den Ernst Lubitsch Preis ein.

Auch bei seinen kommenden beiden Kinofilmen arbeitet er mit Marianne Sägebrecht in der Hauptrolle zusammen – mit großem Erfolg: die skurrile Aussteigerinnen-Geschichte "Out of Rosenheim" (1987) findet auch international große Beachtung, avanciert nicht zuletzt dank Marianne Sägebrechts Leistung zu einem kleinen Kultfilm und erhält zahlreiche Auszeichnungen, darunter zwei Deutsche Filmpreise, einen Bayerischen Filmpreis (Kategorie Bestes Drehbuch), den Ernst Lubitsch Preis, den Preis der französischen Filmkritik sowie den französischen Filmpreis César als Bester ausländischer Film; der Filmsong "Calling You" wird für den Oscar nominiert und avanciert in den kommenden Jahren vor allem in Frankreich zu einem oft gecoverten Evergreen. Die amerikanische Koproduktion "Rosalie Goes Shopping" (1989), in der Sägebrecht eine heillos verschuldete, kaufsüchtige Frau spielt, feiert im Wettbewerb der Filmfestspiel von Cannes Premiere.

Mit seinem folgenden Kinofilm kann Adlon, der mit seiner Familie seit 1989 in den USA lebt, einen Achtungserfolg erzielen: die in Amerika realisierte Fantasy-Komödie "Younger and Younger" (1993) mit Donald Sutherland wird zwar beim Brüsseler Fantasy Filmfestival preisgekrönt und bringt der Hauptdarstellerin Lolita Davidovich den Darstellerpreis beim Tokyo Filmfestival ein, findet bei der Kinoauswertung jedoch kein großes Publikum.

1996 gründet Adlon, der stimmberechtigtes Mitglied der Academy of Motion Picture Arts and Sciences ist, in Los Angeles die Produktionsfirma Leora Films, zu deren leitenden Mitarbeitern auch sein Sohn Felix gehört. Felix Adlon spielt auch die Hauptrolle in der ersten Leora-Produktion, dem Dokudrama "In der glanzvollen Welt des Hotel Adlon", für das Percy Adlon den Bayerischen Fernsehpreis erhält.

Seine folgenden Filme "Die Straußkiste" (1999), "Zirkus um die Zauberflöte" (1999, TV) und die bayerisch-kalifornische Dreieckes-Liebesgeschichte "Hawaiian Gardens" (2001) finden weder bei der Kritik noch beim Publikum größeren Anklang. 2002 inszeniert Adlon an der Staatsoper Berlin Gaetano Donizettis komische Oper "Der Liebestrank".

Erst 2010 meldet Percy Adlon, Träger des Bayerischen Verdienstordens und des Bundesverdienstkreuzes, sich als Kinoregisseur zurück: In Co-Regie mit seinem Sohn Felix inszeniert er die Künstler-Biografie "Mahler auf der Couch".

Percy Adlon starb im Alter von 88 Jahren am 10. März 2024 in Los Angeles.

FILMOGRAFIE

2009/2010
  • Regie
  • Drehbuch
2007
  • Regie
  • Drehbuch
  • Kamera
  • Production Design
  • Schnitt
  • Musik
2005
  • Mitwirkung
2000/2001
  • Regie
  • Drehbuch
1999
  • Regie
  • Drehbuch
  • Kamera
1997/1998
  • Mitwirkung
1996/1997
  • Produzent
1995/1996
  • Regie
  • Drehbuch
  • Produzent
1992/1993
  • Regie
  • Drehbuch
  • Produzent
1991
  • Regie
  • Drehbuch
1988/1989
  • Regie
  • Drehbuch
  • Produzent
1987
  • Regie
  • Drehbuch
  • Stoff
  • Produzent
1986
  • Regie
  • Drehbuch
  • Produzent
1984/1985
  • Regie
  • Drehbuch
  • Produzent
1983
  • Regie
  • Drehbuch
1982
  • Regie
  • Drehbuch
1981
  • Regie
  • Drehbuch
  • Produzent