Weitere Namen
Klaus Hugo Adam (Geburtsname) Sir Kenneth Adam (Weiterer Name)
Darsteller, Bauten
Berlin London

Biografie

Ken Adam, geboren als Klaus Hugo Adam am 5. Februar 1921 in Berlin, flüchtete 1934, ein Jahr nach der Machtergreifung der Nazis, mit seiner Familie nach England. Dort studierte er von 1938 bis 1940 Architektur an der Londonder Bartlett School. Während des Zweiten Weltkriegs meldete er sich freiwillig zur Royal Air Force, um gegen die Nazis zu kämpfen.

Seine Filmkarriere begann er Ende der 1940er Jahre als Zeichner bei den Londonder Riverside Studios. Bis Mitte der 50er Jahre sammelte er Erfahrungen als Ausstattungsassistent bei Filmen wie Robert Siodmaks "The Crimson Pirate" ("Der rote Korsar" 1952) oder Guy Hamiltons "The Intruder" (1953). Zwischen 1954 und 1960 war er an mehreren Filmen als hauptverantwortlicher Ausstatter beteiligt, fand seine eigentliche Berufung jedoch ab 1956 als Szenenbildner – und erhielt 1957 prompt seine erste Oscar®-Nominierung für "Around the World in Eighty Days" ("In 80 Tagen um die Welt" 1956). Es folgten Filme wie Robert Aldrichs "The Angry Hills" ("Hügel des Schreckens" 1958) oder Ken Hughes' "The Trials of Oscar Wilde" ("Der Mann mit der grünen Nelke" 1960), denen er mit seinen Szenenbildern einen eigenwilligen "look" gab.

Der Durchbruch gelang Adam schließlich mit seinem production design für den ersten James-Bond-Film "Dr. No" (1962). 17 Jahre lang prägte er danach die Bond-Reihe mit seinen Entwürfen: "Goldfinger" (1964), "Thunderball" ("Feuerball" 1965), "You Only Live Twice" ("Man lebt nur zweimal" 1967), "Diamonds Are Forever" ("Diamantenfieber" 1971), "The Spy Who Loved Me" ("Der Spion der mich liebte" 1977) und "Moonraker" (1979; Oscar®-Nominierung) begeisterten das Publikum nicht zuletzt durch ihre eindrucksvollen und originellen Szenenbilder.

Aber auch jenseits der 007-Abenteuer schuf Ken Adam eine Reihe berühmter Sets: Der "War Room" aus Stanley Kubricks Satire "Dr. Strangelove" ("Dr. Seltsam, oder wie ich lernte, die Bombe zu lieben" 1964) hinterließ der Legende nach bei Ronald Reagan einen so starken Eindruck, dass er nach seinem Amtsantritt als US-Präsident verlangte, in diesen Raum geführt zu werden. Für seine Arbeit bei Kubricks aufwändiger Thackeray-Verfilmung "Barry Lyndon" (1976) und dem Historienfilm "The Madness of King George" ("King George – Ein Königreich für mehr Verstand", 1995) wurde Adam mit dem Oscar® ausgezeichnet. Zu seinen weiteren bedeutenden Werken zählen unter anderem die Szenenbilder für das Musical "Chitty Chitty Bang Bang" ("Tschitti Tschitti Bäng Bäng" 1968), die Krimikomödie "Sleuth" ("Mord mit kleinen Fehlern" 1972) und die schwarze Komödie "Addams Family Values" ("Die Addams Family in verrückter Tradition" 1994), die ihm eine weitere Oscar-Nominierung einbrachte. Seine letzte Arbeit für den Film war das Szenenbild für István Szabós Drama "Taking Sides" ("Taking Sides – Der Fall Furtwängler" 2001).

2002 wurde Ken Adam von der amerikanischen Art Directors Guild mit dem Preis für sein Lebenswerk geehrt. Ende 2008 erhielt er als erster Filmausstatter den renommierten "Lucky Strike Designer Award", ebenfalls für sein Lebenswerk. 2012 wurde er schließlich mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet und erhielt einen Stern am Berliner "Boulevard der Stars".

Am 10. März 2016 verstarb Ken Adam nur wenige Wochen nach seinem 95. Geburtstag in London.

FILMOGRAFIE

2000/2001
  • Production Design
1975
  • Production Design
1966
  • Production Design
1952
  • Art Director