Senta Berger

Weitere Namen
Senta Verhoeven (Weiterer Name)
Darstellerin, Drehbuch, Produzent
Wien, Österreich

Biografie

Senta Berger, geboren am 13. Mai 1941 in Wien als Tochter eines Musikers, stand mit vier Jahren das erste Mal an der Seite ihres Vaters auf der Bühne und bekam bereits im Alter von sechs Jahren Ballettunterricht. Nachdem sie eine kleine Rolle in Willi Forsts Komödie "Die unentschuldigte Stunde" gespielt hatte, brach sie ihre gymnasiale Schulausbildung ab und bewarb sich erfolgreich am Wiener Max-Reinhardt-Seminar – das sie jedoch bereits nach zwei Semestern wieder verlassen musste, da sie ohne Genehmigung des Direktors mehrere (kleine) Filmrollen angenommen hatte, darunter in Anatole Litvaks "The Journey" und Ernst Marischkas "Der veruntreute Himmel".

Berger bekam einen Eleven-Vertrag am Theater in der Josefstadt und gab 1958 ihr Bühnendebüt. 1960 erhielt sie von dem Filmproduzenten Artur Brauner einen Fünfjahresvertrag. In den kommenden Jahren sah man sie auf der Kinoleinwand in so unterschiedlichen Filmen wie der ambitionierten Literaturverfilmung "Der brave Soldat Schwejk" (1960) oder der Satire "Es muß nicht immer Kaviar sein" (1961), aber auch in Lustspielen und Schlagerfilmen wie "Junge Leute brauchen Liebe" (1961), Melodramen wie "Frauenarzt Dr. Sibelius" (1962) oder Agententhrillern wie "Schüsse im 3/4 Takt" (1965).

Nachdem sie 1962 in dem Disneyfilm "The Waltz King" mitgewirkt hatte, spielte Senta Berger bis Ende der 60er Jahre auch in einer Reihe internationaler (Ko-)Produktionen. So etwa in Terence Youngs Kriminalfilm "The Poppy Is Also a Flower" ("Mohn ist auch eine Blume", 1966), Michael Andersons Agentenfilm "The Quiller Memorandum" ("Das Quiller Memorandum", 1966), Edouard Molinaros Thriller "Peau d"espion" ("Der grausame Job", 1967) oder dem US-Kriegsfilm "Cast a Giant Shadow" ("Der Schatten des Giganten", 1966) an der Seite von Kirk Douglas und John Wayne. 1965 erhielt sie einen Golden Globe Award als "vielversprechende Nachwuchsschauspielerin". Außerdem trat sie in amerikanischen TV-Serien wie "The Bob Hope-Show", "The Man from U.N.C.L.E." und "The Danny Kaye-Show" auf. Während dieser Zeit, im Jahr 1965, gründete sie außerdem gemeinsam mit ihrem Ehemann, dem Regisseur Michael Verhoeven, die Produktionsfirma Sentana Film GmbH.

In den 1970er Jahren sah man Senta Berger außer in Autorenfilmen wie Volker Schlöndorffs "Die Moral der Ruth Halbfaß" (1972) oder Wim Wenders" "Der scharlachrote Buchstabe" (1973) auch in mehreren italienischen und französischen Softsex-Komödien wie "Quando le donne avevano la coda" ("Als die Frauen noch Schwänze hatten", 1970) und Thrillern wie "L"uomo senza memoria" ("Der Mann ohne Gedächtnis", 1975).

Nicht zuletzt als Darstellerin in den Filmen Verhoevens (die sie zum Teil mitproduzierte) erarbeitete sie sich in Deutschland gleichzeitig den Ruf einer ernsthaften, auch politisch engagierten Schauspielerin. 1983 wurde sie für die Produktion von Verhoevens "Die weiße Rose" mit dem Bundesfilmpreis ausgezeichnet. Dennoch verlegte sie ihren Arbeitsschwerpunkt in den 1980er Jahren aufs Fernsehen. Zu den Höhepunkten ihrer umfangreichen und vielseitigen TV-Arbeit zählen Hauptrollen in den Serien "Kir Royal" (1986), die Titelrolle einer gewitzten Münchner Taxifahrerin in "Die schnelle Gerdi" (1989) sowie eine Hauptrolle in Frank Beyers Zweiteiler "Sie und Er" (1992). Außerdem verkörperte sie seit 2002 die Kriminalrätin Dr. Eva-Maria Prohacek in der TV-Serie "Unter Verdacht".

2005 erhielt Senta Berger den Hessischen Fernsehpreis als Ensemblemitglied des Films "Die Konferenz". 2009 bekam sie für ihre Hauptrolle in "Schlaflos" den Deutschen Fernsehpreis als beste Schauspielerin. Im Jahr darauf folgten ein Grimme-Preis und ein Bayerischer Fernsehpreis für ihre Leistung in dem Drama "Frau Böhm sagt Nein".

2009 meldete Berger sich nach einer fast zehnjährigen Leinwandabstinenz mit Ben Verbongs "Ob ihr wollt oder nicht!" als Kinoschauspielerin zurück. Ein Jahr später stand sie mit Bruno Ganz für das Beziehungsdrama "Satte Farben vor Schwarz" vor der Kamera. Für Helmut Dietls Berliner High-Society-Satire "Zettl" (2012) schlüpfte sie erneut in die Rolle der Society-Lady Mona, die sie Mitte der 80er Jahre bereits in Dietls legendärer Fernsehserie "Kir Royal" gespielt hatte. Im gleichen Jahr gehörte sie als todkranke Frau auf der Suche nach Erlösung zum Ensemble von Isabel Kleefelds Daniel-Kehlmann-Verfilmung "Ruhm".

Im Fernsehen sorgte Senta Berger 2012 in zwei viel beachteten und hoch gelobten Produktionen für Aufsehen. In "Und alle haben geschwiegen" spielte sie eine Frau, die nach Jahrzehnten ihr Schweigen über die sadistischen Misshandlungen bricht, die sie als Mädchen in einem evangelischen Kinderheim erlitt. Ein Tabuthema behandelte auch das bewegende Drama "Operation Zucker" (2012): Berger spielte darin eine Staatsanwältin, die einem Pädophilenring auf die Spur kommt, dessen Einfluss bis in höchste Gesellschaftskreise reicht. Für diese Rolle wurde Berger mit dem Günter Rohrbach Filmpreis ausgezeichnet; der Film selbst erhielt unter anderem einen Grimme Preis sowie vier Deutsche Fernsehpreise.

Leichterer Stoff waren die Fernsehkomödien "Hochzeiten" (2012) und "Hochzeiten 2" (2013), in denen sie an der Seite von Friedrich von Thun eine umweltbewusste Gärtnereibesitzerin spielte, die sich nach einigen Kabbeleien mit ihrem Ex-Mann, einem Großunternehmer, versöhnt. In der Komödie "Willkommen auf dem Land" (2013, TV) sah man Berger als Großstädterin, die mit ihrem widerwilligen Gatten (Günther Maria Halmer) in ein Dorf in Mecklenburg-Vorpommern zieht. Die besinnliche Komödie "Almuth & Rita" (2014, TV) zeigte sie als einsame Zahnärztin im Ruhestand, die eine besondere Freundschaft zu ihrer eigenwilligen Putzfrau (Cornelia Froboess) entwickelt. Positive Kritiken erhielt sie auch für die TV-Komödie "Frauen verstehen" (2014), über eine Frau in den besten Jahren, die erneut heiraten will, zuvor aber notgedrungen ihren leichtlebigen Ex-Mann (Henry Hübchen) bei sich aufnehmen muss.

Unter der Regie von Jan Georg Schütte gehörte Berger zum prominenten Ensemble des preisgekrönten, weitgehend improvisierten Fernsehspiels "Altersglühen - Speed Dating für Senioren" (2014), über ein Speed-Dating-Treffen, das verschiedenste Senioren zusammenführt. Ebenfalls 2014 wurde Senta Berger beim Deutschen Schauspielerpreis mit einem Ehrenpreis für ihr Lebenswerk geehrt. 2016 hatte sie dann eine Hauptrolle in der Komödie "Die Hochzeit meiner Eltern", über ein Paar mit drei erwachsenen Kindern, das nach 45 Jahren wilder Ehe überraschend heiraten will.

Ein sehr großer Kinoerfolg war 2016 die Gesellschaftskomödie "Willkommen bei den Hartmanns", in der Berger die Mutter der titelgebenden Familie spielte. Passend zu diesem Leinwandtriumph wurde sie beim Bayerischen Filmpreis 2016 mit dem Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten ausgezeichnet. Ende 2016 spielten sie und Cornelia Froboess erneut die Titelrollen in "Almuth und Rita – Zwei wie Pech und Schwefel" (TV), einer Fortsetzung von "Almuth und Rita" aus dem Jahr 2014.

In den nächsten Jahren wurden Bergers Auftritte vor der Kamera etwas weniger. Außer den jährlichen Folgen von "Unter Verdacht" (bis zum Abschluss 2019) sah man sie in dem Sozialdrama "Martha & Tommy" (2020, TV). Zu ihrem 80. Geburtstag im Mai 2021 wurde die Ehe- und Emanzipationsgeschichte "An seiner Seite" (TV) ausgestrahlt, in der Peter Simonischek ihr Partner war.

Ebenfalls 2021 erhielt Berger den Ehrenpreis des Deutschen Filmpreises für ihre langjährigen Verdienste um den deutschen Film.

Im Jahr 2022 kam mit der Transgender- und Familiengeschichte "Oskars Kleid" (Regie: Hüseyin Tabak) ein Kinofilm mit Senta Berger in die Kinos, in dem sie die Großmutter der jungen Titelfigur spielte. In dem erfolgreichen Zeichentrickfilm "Die Häschenschule - Der große Eierklau" lieh sie erneut der weisen Hasenlehrerin Madame Hermine ihre Stimme. An der Seite ihres häufigen Filmpartners Günther Maria Halmer war Berger 2023 in der melancholisch-humorvollen Ehegeschichte "Weißt du noch" zu sehen.

 

FILMOGRAFIE

2022/2023
  • Darsteller
2020-2022
  • Darsteller
2018/2019
  • Darsteller
2018/2019
  • Darsteller
2015-2017
  • Darsteller
2016/2017
  • Darsteller
2014/2015
  • Darsteller
2014/2015
  • Darsteller
2014
  • Darsteller
2013/2014
  • Darsteller
2013/2014
  • Darsteller
2012/2013
  • Darsteller
2012/2013
  • Darsteller
2011/2012
  • Darsteller
2011/2012
  • Darsteller
2010/2011
  • Darsteller
2012
  • Darsteller
2011
  • Darsteller
2010/2011
  • Darsteller
2010/2011
  • Darsteller
2009/2010
  • Darsteller
2010
  • Darsteller
2008/2009
  • Darsteller
2009
  • Darsteller
2008/2009
  • Darsteller
2008/2009
  • Darsteller
2008/2009
  • Darsteller
2008
  • Darsteller
2008
  • Darsteller
2008
  • Darsteller
2004
  • Darsteller
2004
  • Darsteller
2003/2004
  • Darsteller
2002/2003
  • Mitwirkung
2002/2003
  • Darsteller
2001/2002
  • Darsteller
2001/2002
  • Synchronsprecher
2002
  • Darsteller
2002
  • Darsteller
2002
  • Darsteller
1999/2000
  • Darsteller
1999/2000
  • Darsteller
1997/1998
  • Darsteller
1997/1998
  • Darsteller
1996/1997
  • Darsteller
1996
  • Darsteller
1994/1995
  • Darsteller
1994
  • Darsteller
1993
  • Darsteller
1991
  • Darsteller
1990
  • Produzent
1989
  • Darsteller
1989
  • Darsteller
1987/1988
  • Darsteller
1986/1987
  • Produzent
1984-1986
  • Darsteller
1984-1986
  • Darsteller
1984-1986
  • Darsteller
1986
  • Darsteller
1985/1986
  • Darsteller
1985/1986
  • Drehbuch
  • Produzent
1984-1986
  • Darsteller
1984
  • Produzent
1983
  • Darsteller
  • Produzent
1981/1982
  • Darsteller
1982
  • Produzent
1981
  • Darsteller
1980
  • Darsteller
1979/1980
  • Produzent
1980
  • Produzent
1978
  • Darsteller
1977
  • Darsteller
1976/1977
  • Darsteller
1975/1976
  • Darsteller
1975
  • Darsteller
  • Produzent
1973
  • Darsteller
1972/1973
  • Darsteller
1973
  • Darsteller
1971/1972
  • Darsteller
1971/1972
  • Darsteller
1969
  • Darsteller
1968/1969
  • Darsteller
1969
  • Darsteller
1968
  • Darsteller
1967
  • Produzent
1966/1967
  • Darsteller
1965/1966
  • Darsteller
1966
  • Darsteller
1964/1965
  • Darsteller
1964/1965
  • Darsteller
1963
  • Darsteller
1961
  • Darsteller
1960/1961
  • Darsteller
1960
  • Darsteller
1959/1960
  • Darsteller
1959
  • Darsteller