Regie, Drehbuch
Wien, Österreich

Biografie

Stefan Ruzowitzky wurde am 25. Dezember 1961 in Wien geboren. Er studierte Theaterwissenschaft und Geschichte und besuchte Filmkurse bei namhaften Filmemachern wie Drehbuchautor Syd Field und Kameramann Vilmos Zsigmond. In der ersten Hälfte der 1980er war Ruzowitzky als Theaterregisseur und Autor von Hörspielen tätig. Es folgten Arbeiten fürs Fernsehen, Werbespots und Musikvideos, unter anderem für die Scorpions, die Prinzen und 'N Sync.

Sein Kinodebüt gab Ruzowitzky mit "Tempo" (1996), worin ein Fahrradkurier mit Kokain durch Wien hetzt. Der Film, der den Max Ophüls Preis 1997 erhielt, weist den Regisseur als den einzigen Vertreter eines international orientierten, populären Kinos in Österreich aus. Ruzowitzky entwickelte diesen Ansatz mit "Die Siebtelbauern" (1998), "Anatomie" (2000), "Die Männer ihrer Majestät" (2001) und "Anatomie 2" (2003) weiter.

Nach diesen erfolgreichen Genre-Arbeiten wandte er sich einem sehr viel ernsteren Thema zu: Das eindringliche KZ-Drama "Die Fälscher" feierte auf der Berlinale 2007 seine Uraufführung. Der Film erhielt sieben Nominierungen für den Deutschen Filmpreis, darunter auch für Ruzowitzky in der Kategorie "Bestes Drehbuch". Bei der 80. Verleihung der Academy Awards in Los Angeles wurde "Die Fälscher" mit dem Oscar als "Bester fremdsprachiger Film" ausgezeichnet.

Mit "Hexe Lilli – Der Drache und das magische Buch" (2008) wandte Ruzowitzky sich einem deutlich leichteren Stoff zu. Der Kinderfilm war mit über einer Million Zuschauern ein großer Kassenerfolg und erhielt eine Nominierung für den Deutschen Filmpreis in der Kategorie Bester Kinder- und Jugendfilm; beim Deutschen Kinder-Medien-Festival Goldener Spatz wurde Ruzowitzky mit einem Sonderpreis ausgezeichnet.

2012 gab Stefan Ruzowitzky mit dem Thriller "Deadfall" ("Cold Blood – Kein Ausweg. Keine Gnade", USA 2012) sein Hollywooddebüt. Trotz hochkarätiger Besetzung, unter anderem mit Eric Bana und Sissy Spacek, und positiver Kritiken war der Film jedoch kein großer Kassenerfolg.

Für viel Aufsehen sorgte Ruzowitzky im Jahr darauf mit seinem Dokumentarfilm "Das radikal Böse" (DE/AT). Darin geht er der Frage nach, wie während des Zweiten Weltkriegs aus ganz normalen jungen Männern Massenmörder werden konnten, die als Mitglieder der so genannten Einsatzgruppen ab 1941 zwei Millionen jüdische Zivilisten töteten. "Das radikal Böse" wurde bei den Hofer Filmtagen uraufgeführt und startete im Januar 2014 in den deutschen Kinos.

Genau drei Jahre später, im Januar 2017, kam Ruzowitzkys nächster Spielfilm in die deutschen Kinos: Der Psychothriller "Die Hölle – Inferno" (AT/DE) handelte von einer Wiener Taxifahrerin, die ins Visier eines psychopathischen Mörders gerät. Mitte Februar 2017 startete zunächst in den USA die britische Produktion "Patient Zero", ein Horrorthriller über die Ausbreitung eines Virus, der die Infizierten in gewalttätige, eine eigene Sprache sprechende Bestien verwandelt. Für "Die Hölle – Inferno" wurde er bei der Romy-Verleihung 2017 in der Kategorie Beste Regie Kinofilm ausgezeichnet. Für den Streaming-Dienst Sky Deutschland inszenierte Ruzowitzky zusammen mit Michael Krummenacher die Endzeit-Miniserie "8 Tage", die zeigt, wie verschiedene Menschen mit dem drohenden Weltuntergang umgehen. Die ersten zwei Folgen wurden im Februar 2019 auf der Berlinale in der Sektion Berlinale Special gezeigt. Die Veröffentlichung auf Sky folgte Anfang März 2019.

Ruzowitzkys nächstes Kinoprojekt war die Hermann-Hesse-Verfilmung "Narziss und Goldmund" (DE/AT 2020), über die Lebenswege zweier Klosterschüler während des Mittelalters. Der hochkarätig besetzte Film startete im März 2020 in den Kinos.

 

 

 

 

FILMOGRAFIE

2019-2021
  • Regie
  • Drehbuch
2018-2020
  • Regie
  • Drehbuch
2018/2019
  • Regie
2012/2013
  • Regie
  • Drehbuch
2006/2007
  • Regie
  • Drehbuch
2002
  • Regie
  • Drehbuch
1999
  • Regie
  • Drehbuch
1997/1998
  • Regie
  • Drehbuch
1996
  • Regie
  • Drehbuch