"Film:ReStored_02" präsentiert digital restaurierte Klassiker

Vom 26. bis 29. Oktober 2017 veranstaltet die Deutsche Kinemathek die zweite Ausgabe des Filmerbe-Festivals "Film:ReStored" im Filmhaus am Potsdamer Platz.

Begleitet wird das Filmprogramm von einer Tagung mit internationalen Gästen. Am 27. Oktober, dem UNESCO-Welttag des audiovisuellen Erbes, wird im Rahmen des Festivals der Kinopreis des Kinematheksverbundes verliehen.

An vier Tagen bietet "Film:ReStored_02" mit dreizehn öffentlichen Filmvorführungen die Gelegenheit, Schätze der deutschen Filmgeschichte überwiegend als digitale Weltpremieren zu erleben. Eröffnet wird das Festival am 26. Oktober mit "Ostkreuz" (D 1991, Regie: Michael Klier) und dem Klassiker "Alice in den Städten" (BRD 1974, Regie: Wim Wenders).

Die Vorträge und Werkstattberichte, die Einblicke in die praktische Digitalisierungs-arbeit und ihre Fragestellungen bieten, widmen sich in diesem Jahr der Zusammenarbeit von Rechteinhabern, Filmemachern, Archiven und Dienstleistern. Ohne deren Kooperation können Archive die Digitalisierung des Filmerbes nur eingeschränkt voranbringen. Die Berührungspunkte zwischen Archiven und aktiven Rechteinhabern sind vielfältig: In den Archiven lagern die Ausgangsmaterialien und findet sich die technische Expertise im Umgang mit historischem Filmmaterial. Ohne die Zustimmung und Unterstützung der Rechteinhaber können diese wiederum nur bedingt für die archivierten Werke eingesetzt werden. Wo überschneiden sich Ziele und Wege von Archiven und Lizenzinhabern bei der Digitalisierung des Filmerbes? Die Einbindung noch lebender Urheber, z. B. Regisseure und Kameraleute, in die Digitalisierungsarbeiten kann überaus wertvoll für eine werkgetreue Bearbeitung sein, erzeugt aber auch Reibungsflächen: Der Wunsch nach kreativer Neubearbeitung kann wissenschaftlichen oder archivarischen Standards entgegenstehen. Auch die Anfertigung unterschiedlicher Versionen könnte ein Weg sein, divergierenden Anforderungen gerecht zu werden. Können hier gemeinsame Richtlinien gefunden werden? Die Filmauswahl für das Festival wird in Zusammenhang mit diesen Fragestellungen und der Kooperation mit den Rechteinhabern und Urhebern stehen.

Filme

"Alice in den Städten" (BRD 1974, Regie: Wim Wenders)
"Auf Wiedersehn, Franziska!" (D 1941, Regie: Helmut Käutner)
"Balagan" (D/F 1993, Regie: Andres Veiel)
"Bilder der Welt und Inschrift des Krieges" (BRD 1988, Regie: Harun Farocki)
"DEFA 70" (DDR 1967, Regie: Werner Bergmann)
"Etwas wird sichtbar" (BRD 1982, Regie: Harun Farocki)
"Mama, ich lebe" (DDR 1977, Regie: Konrad Wolf)
"Martha" (BRD 1974, Regie: Rainer Werner Fassbinder)
"Mir kumen on" (PL 1936, Regie: Aleksander Ford)
"Ostkreuz" (D 1991, Regie: Michael Klier)
"Tobby" (BRD 1961, Regie: Hansjürgen Pohland)
"Das Unheil" (BRD/F 1972, Regie: Peter Fleischmann)
"Zwei unter Millionen" (BRD 1961, Regie: Victor Vicas, Wieland Liebske)

Vorträge, Werkstattberichte und Einführungen von
Michal Bregant (Národní filmový archiv, Prag)
Serge Bromberg (Lobster Films, Paris)
Filipa César (Filmemacherin)
Stefanie Eckert (DEFA-Stiftung, Berlin)
Michael Klier (Filmemacher)
Martin Koerber (Deutsche Kinemathek, Berlin)
Juliane Lorenz (Rainer Werner Fassbinder Foundation, Berlin)
Volker Pantenburg (Harun Farocki Institut, Berlin)
Ralf Schenk (DEFA-Stiftung, Berlin)
Laura Schmidt (Wim Wenders Stiftung, Düsseldorf)
Ernst Szebedits (Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, Wiesbaden)
Andres Veiel (Filmemacher)
Julia Wallmüller (Deutsche Kinemathek, Berlin)
Wim Wenders (Filmemacher)
Anke Wilkening (Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, Wiesbaden)
Thomas Worschech (Deutsches Filminstitut, Frankfurt a. M.)
Elżbieta Wysocka (Filmoteka Narodowa, Warschau)

Ort: Kino Arsenal im Filmhaus am Potsdamer Platz
Anmeldung: filmrestored@deutsche-kinemathek.de

Das vollständige Programm ist ab Ende September unter www.film-restored.de abrufbar.

In Kooperation mit dem Kinematheksverbund und der Fédération Internationale des Archives du Film (FIAF)

Kinopreis
Am Freitag, den 27. Oktober, findet im Rahmen des Filmerbe-Festivals die Vergabe des Kinopreises des Kinematheksverbundes mit anschließendem Empfang statt. Mit diesem Preis werden Institutionen, Initiativen und Akteure ausgezeichnet, die sich um das filmische Erbe und eine vielfältige Kinokultur verdient gemacht haben. Die Veranstaltung ist öffentlich.

Ort: Deutsche Kinemathek im Filmhaus am Potsdamer Platz

Quelle: www.deutsche-kinemathek.de