Deutsche Präsenz in der Semaine de la Critique in Cannes

Die unabhängigen Sektionen Quinzaine des Réalisateurs und Semaine de la Critique des Festival de Cannes haben ihre diesjährigen Beiträge bekanntgegeben. In der Semaine de la Critique wird der animierte Spielfilm "Teheran Tabu" von Ali Soozandeh sowie der Kurzfilm "Ela – Skizzen zum Abschied" von Oliver Adam Kusio gezeigt.

Der deutsche Regisseur Werner Herzog erhält den Carrosse d’Or Preis der Quinzaine des Réalisateurs, vergeben vom veranstaltenden französischen Regieverband SRF.

Weiterhin sind in der Quinzaine die deutschen Koproduktionen "I Am Not A Witch" von Rungano Nyoni (GB/FR/DE, unafilm) und "Nothingwood" von Sonia Kronlund (FR/DE, Made in Germany Filmproduktion) sowie in der Semaine de la Critique "Los Perros" von Marcela Said (FR/CL/AR/DE/PT, augenschein Filmproduktion) programmiert.

Teheran ist eine Stadt voller Einschränkungen und religiöser Verbote, wo schon das kleinste Vergehen hart bestraft wird. Junge Frauen und Männer, die nach einem Leben in Freiheit streben, haben es sich zum alltäglichen Sport gemacht selbst die striktesten Verbote zu umgehen. Es kreuzen sich die Wege von drei Frauen und einem jungen Mann mit unterschiedlichen gesellschaftlichen Hintergründen. Der animierte Spielfilm "Teheran Tabu" (DE/AT, Little Dream Entertainment) erforscht mit Feingefühl und Humor die Scheinheiligkeit und Widersprüchlichkeit des Systems und dessen Konsequenzen. Regisseur und Drehbuchautor Ali Soozandeh wurde im Iran geboren. Er studierte Mediendesign an der Fachhochschule Köln und zeichnete für zahlreiche Animationen in Spielfilmen und Dokumentarfilmen verantwortlich.

Der Kurzfilm "Ela – Skizzen zum Abschied" von Oliver Adam Kusio (Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF) erzählt von Titelfigur Ela, die zusammen mit ihrer älteren Schwester und ihrem Neffen unter prekären Verhältnissen in der polnischen Provinz lebt. Ihr Alltag dreht sich permanent um Familie und Arbeit, doch Ela hat einen Traum: wie viele junge Polen will sie aus der Plattenbausiedlung ausbrechen und in den Westen ziehen, um sich ein besseres Leben aufzubauen. Obwohl sie seit Monaten für ein Flugticket nach Irland spart, hadert sie immer wieder mit dem Entschluss, wegzugehen. Oliver Adam Kusio studiert seit 2014 Regie an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF. Er arbeitete u.a. als Regieassistenz sowie in Co-Regie mit Rosa von Praunheim an den Dokumentarfilmen "Ein hartes Leben" und "Praunheim Memoires".

Die 56. Semaine de la Critique findet vom 18. bis 26. Mai 2017 in Cannes statt. Die unabhängige Sektion widmet sich  - organisiert von der französischen Filmkritikervereinigung - der Entdeckung neuer, innovativer Talente im internationalen Filmschaffen. Das Programm umfasst sieben Langfilme und zehn kurz- und mittellange Filme.

Die Quinzaine des Réalisateurs wurde 1969 vom SRF – dem französischen Regieverband – ins Leben gerufen und zeigt parallel zum offiziellen Festival eine Auswahl internationaler Autorenfilme. Sie findet bei ihrer 49. Ausgabe in diesem Jahr vom 18. bis 28. Mai 2017 statt.

Alle bisher bekanntgegebenen deutschen Filme und Koproduktionen in Cannes 2017

Quelle: www.german-films.de