Der Hasenhüter

DDR 1976 TV-Spielfilm

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Heinz17herne
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Der junge, selbstbewusste Schäfer Konrad hat sich auf den Weg gemacht, um die Hasen des Königs zu hüten. Und so um die Hand der der schönen, allseits begehrten Prinzessin Adelheid anzuhalten. Auf dem Weg ins Schloss begegnet er der Küchenmagd Anne, die Kräuter sammelt. Als sie von seinem Vorhaben erfährt, schüttelt sie nur den Kopf. Anne ermahnt Konrad, wo sie den schönen Jüngling schon nicht von seinem wahnwitzigen, von vornherein zum Scheitern verurteilten Plan abhalten kann, den direkten Weg über die Königsaue zu meiden. Denn dort weiden die edlen Rösser von König Felsenherz, weshalb kein Fremder sie betreten darf. Konrad solle lieber bei Annes Patin vorbeischauen und sie lieb von ihr grüßen.

Er kommt gerade recht, als Königliche Reiter auf der Jagd nach den schönsten Vogelfedern für Adelheids Schmuck das Brunnenseil der alten Frau zerschossen haben. Nun liegt der Eimer in für sie unerreichbarer Tiefe. Weil Konrad in den Brunnen hinabsteigt, den Eimer holt und ihn an einem neuen Seil befestigt, schenkt ihm die Patin eine Flöte. Immer, wenn er in Not sei, solle Konrad auf ihr die Melodie des bunten Vogels anstimmen, dann werde ihm geholfen. Am Königshof passiert ein vornehmer Bewerber nach dem anderen den Torwächter, Fürsten sind darunter und ein gewisser Prinz Edelhardt, der das Körpergewicht der Prinzessin mit Gold aufwiegt. Doch alle werden von der so schönen wie verwöhnten und darob hochnäsigen Adelheid verschmäht.

Als der forsche Konrad in aller Selbstverständlichkeit in seinem einfachen Schäfer-Habitus vor dem königlichen Thron erscheint, ist die Prinzessin durchaus angetan von seiner sonderbaren Erscheinung, bei der es sich natürlich nur um eine Verkleidung handeln kann: Kühne Augen, stolzer Gang, königliche Haltung. Ohne Zweifel ein Edelmann! Der sich rasch als, so die enttäuschte Adelheid, „Schafstölpel“ entpuppt und, so ist sich die Mehrheit der Hofgesellschaft einig, in den Turm eingesperrt gehört ob der Zumutung seiner Anwesenheit.

Konrad freilich lässt sich durch die gepuderten Perücken nicht einschüchtern und besteht auf seinem Recht auf die Hasen-Probe. In der Folge hat er mehrere Intrigen mit Hilfe der Flöte abzuwehren: Zunächst lässt sich die tief verschleierte Prinzessin in einer Sänfte zu ihm hinaus aufs Feld tragen, um ihm das Mittagessen zu bringen. Doch Konrad lüftet den Schleier, ohne ihn auch nur zu berühren: Er erkennt an den zerschlissenen Händen die Küchenmagd Anne. Welche ihn ein zweites Mal eindringlich vor der Verschlagenheit des Königs und seiner Tochter warnt.

In der Tat ist der Wein mit einem Schlafmittel versetzt, sodass die Sänftenträger (Edgar Harter und Karl Sturm) einen Hasen rauben können. Der ihnen jedoch bei den ersten Tönen der Melodie des bunten Vogels entwischt. Dann versucht es König Felsenherz persönlich, als alter, armer Händler verkleidet. Am Ende muss der alte Esel seinem Grautier die Hufe küssen! Seiner Tochter, die sich dem Hasenhüter als angebliche Wahrsagerin nähert, geht es unwesentlich anders – obwohl Prinzessinnenküsse ungleich besser schmecken. Konrad hat wider Erwarten die Hasen-Probe bestanden. Aber er ist kein Freier von Stand, und diesen „ungehobelten Grobian“ will Adelheid partout nicht heiraten. Da fällt ihrem Vater eine letzte Aufgabe ein: der Schäfer soll anderntags die Abkunft dreier edler Rosse richtig bestimmen, bis dahin muss er mit dem Verließ vorlieb nehmen.

In einem von der Schlosswache unbeobachteten Moment gelingt es der Küchenmagd Anne, ihm drei Hafersäckchen durch die Gitterstäbe zuzustecken. Da die Pferde gewohnt sind, nur ganz individuell für sie bestimmtes Futter zu fressen, kann Konrad so die Tiere ihrer Herkunft zuordnen – und die Prinzessin freien. Weil er den wahren Charakter Adelheids längst erkannt hat, entscheidet er sich für Anne. Und straft die Habgier des Königshofes, indem er Felsenherz mit den eigenen Waffen schlägt: Nun muss der König sein Gold auf die Waage legen und zuletzt noch seine Krone opfern, bevor Konrad mit Anne und ihrer Patin auf einem reich beladenen Eselskarren heim fährt...

Von Siegfried Hönicke bebildert und Jürgen Wilbrandt musikalisch unterlegt ist die geradezu nostalgisch-konventionelle Verfilmung des antifeudalen Märchens „Der Hasenhüter und die Königstochter“ von Ludwig Bechstein (1801 Weimar – 1860 Meiningen) am 2. Januar 1977 erstmals vom DDR-Fernsehen ausgestrahlt worden.

Pitt Herrmann


Credits

Drehbuch

Darsteller

Alle Credits

Regie-Assistenz

Drehbuch

Szenarium

Dramaturgie

Kamera-Assistenz

Standfotos

Bau-Ausführung

Kostüme

Mischung

Darsteller

Synchronsprecher

Produktionsleitung

Aufnahmeleitung

Länge:
1337 m, 49 min
Format:
35mm, 1:1.33
Bild/Ton:
Orwocolor
Aufführung:

TV-Erstsendung (DD): 02.01.1977, DDR-TV

Titel

  • Originaltitel (DD) Der Hasenhüter

Fassungen

Original

Länge:
1337 m, 49 min
Format:
35mm, 1:1.33
Bild/Ton:
Orwocolor
Aufführung:

TV-Erstsendung (DD): 02.01.1977, DDR-TV