Der letzte Walzer

BR Deutschland 1953 Spielfilm

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Falk Schwarz
Trost für die Wohnküche
Es gibt Filme, deren Reize sich erst beim zweiten Hinschauen zeigen. So auch hier. Nach den ersten fahrigen und unpointierten Minuten und einer verwirrenden Rückblende, steht plötzlich in all seiner Größe, innerlich und äußerlich aufrecht, ein Kavalier der alten Schule, ein russischer Rittmeister, ein Charmeur in seiner weißen Uniform da: Sarassow, gespielt von Curd Jürgens. Ihm gegenüber die schlanke, lebenstolle, leidenschaftliche Opalinskaja: Eva Bartok. Diesen Beiden ist sofort anzumerken, dass sie aufeinander zufliegen - on und off des Drehs. Eine Beziehung bahnt sich an - nicht nur im Film. Dieses Zwischen-den-Augen lässt sich nicht spielen, es ist einfach da und der Film hat das Glück, dass das Drehbuch von Curt Johannes Braun genau zu dieser Zeit und an diesem Ort eine ähnliche Geschichte erzählt. Wer als Zuschauer in der Lage ist, den ganzen Filmschmus drumherum wegzudenken, die scheußliche Musik von Oscar Straus zu überhören, der erlebt eine russische Romanze. Den „edlen“ Jürgens konterkariert O.E. Hasse in der Rolle des Prinzen Paul, der in seiner Maßlosigkeit und Demütigungslust keine Grenzen kennt (der Film will es, dass er - welch‘ Ironie - nach der russischen Revolution als Türsteher in Paris endet). Kameramann Friedl Behn-Grund (der Vorspann schreibt mal wieder „Friedel“) lässt die Kamera im Walzertakt schwingen und tanzen, fotografiert eine gekonnte Collage im Walzerrhythmus, die in der Bewegung fast Ophülsche Maßstäbe erreicht. Jürgens und Bartok tanzen sich in ihr Glück und schließlich - als sie sich in Paris wiederfinden - schwingt die Drehtür des Hotels, in dem sie sich begegnen, noch leise nach und dreht sich weiter, als sie sich schon in den Armen liegen. Weiter und weiter... Jürgens meistert diese Liebesgeschichte mit Bravour - er ist einfach er selbst, spart mit Worten, weiss um seine Wirkung. Im Hintergrund wartet die entflammbare Eva. Da hat mancher das Kino beschwingt verlassen: wenigstens die Beiden kriegen sich... Ein wenig Trost für die Wohnküche.

Credits

Director of photography

Cast

Producer

All Credits

Assistant director

Director of photography

Production design

Costume design

Sound

Choreographer

Source music

Cast

Producer

Line producer

Unit production manager

Location manager

Shoot

    • 20.04.1953 - 02.06.1953: Rheingau, Schloss Vollrads, Wiesbaden, Atelier Wiesbaden u. München-Tulbeckstraße (Carlton-Studio)
Duration:
2627 m, 96 min
Format:
35mm, 1:1,37
Video/Audio:
s/w, Ton
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 07.08.1953, 06359, ab 16 Jahre / nicht feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung (AT): 21.08.1953, Salzburg;
Erstaufführung (DE): 27.08.1953, Frankfurt am Main, Filmpalast

Titles

  • Originaltitel (DE) Der letzte Walzer

Versions

Original

Duration:
2627 m, 96 min
Format:
35mm, 1:1,37
Video/Audio:
s/w, Ton
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 07.08.1953, 06359, ab 16 Jahre / nicht feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung (AT): 21.08.1953, Salzburg;
Erstaufführung (DE): 27.08.1953, Frankfurt am Main, Filmpalast